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Roboter-Zeitalter: Das Internet der Dinge ist wesentlicher Teil der Industrie 4.0. Turbo-Konsum, vollautomatisiert. Beides kommt jetzt real in Fahrt. Bis 2020 werden 500 Milliarden Geräte mit dem Internet verbunden sein: Maschinen, Automaten, Kameras, Smartphones, Autos. Auch Kühlschränke oder andere Haushaltsgeräte.

Die so bezeichnete vierte industrielle Revolution steht für Prozessoptimierungen, zunehmend auch durch den Einsatz von Robotern. „Roboter“, ein Begriff, der doch sehr nach Science-Fiction klingt wie „Smartphone“ noch Anfang des Jahrtausends. Underlines für Industrie 4.0 sind z. B. auch „Smart Services“ oder „Intelligente Produkte und Dienstleistungen“.

1) Industrielle Roboter

Roboter sind in Deutschland bereits seit den 70er Jahren im Einsatz. In den 80er Jahren waren es schon 1.200 Industrieroboter. Mit der Digitalisierung Ende der 80er Jahre gab es einen Boom – noch vor der Jahrtausendwende wurden in Deutschland über 100.000 Roboter für die Produktion, allerdings noch im Umfeld wachsender Märkte, eingesetzt.

Bis 2018 wird der Absatz von Industrierobotern weltweit jedes Jahr durchschnittlich um 15 Prozent wachsen – die pro Jahr verkauften Einheiten verdoppeln sich dann bereits auf rund 400.000 Stück. Das sind Ergebnisse der Roboter-Weltstatistik 2015, die von der International Federation of Robotics (IFR) veröffentlicht wurde.

Diese Länder sind Roboter-Spitzenreiter

Der Spitzenreiter Südkorea kommt schon auf 478 Industrieroboter je 10.000 Arbeitnehmer, gefolgt von Japan (315 Units) und Deutschland (292 Units), Tendenz steigend. Eine positive Entwicklung, wenn da nicht der Faktor Mensch wäre, der einerseits als Konsument gebraucht wird – andererseits künftig durch Roboter ersetzt werden soll.

Lohndruck deutlich stärker
als bei bisherigen industriellen Revolutionen

Die Kosten für die Fabrikautomatisierung sind gegenüber der Arbeit nach einer Studie von McKinsey schon jetzt um fast die Hälfte gegenüber 1990 gefallen. Die Experten prognostizieren, dass sich der Aufstieg der Maschinen massiv fortsetzen und den Druck auf die Lohnkosten weiter erhöhen wird.

Bei Industrie-4.0-Projekten steht jetzt auch die Mensch-Roboter-Kollaboration vor dem Durchbruch. Diese vereinfachte Zusammenarbeit mit Robotern öffnet den Markt für zusätzliche Anwendungen. Das gilt für kleinere und mittlere Unternehmen ebenso wie für Konzerne fast aller Branchen.

2) Humanoide Roboter

Längst sind die ersten Humanoiden marktreif – „evolutionär“ weiterentwickelte Begleiter der Industrieroboter.

Ein humanoider Roboter ist noch als Maschine erkennbar und nur der menschlichen Gestalt nachempfunden.

Die Position von Gelenken und die Bewegungsabläufe muten wie eine menschliche Gestalt an, obgleich die Maschine noch zu erkennen ist. Was jahrelang besonders in Bezug auf ruckelnde Bewegungen wie gewollt, aber nicht gekonnt aussah, steht mittlerweile als leistungsfähige, geschmeidig bewegliche und vor allem bezahlbare Alternative zum Homo sapiens für viele Einsatzbereiche zur Verfügung.

„Neue Technik macht den Einsatz von Robotern flexibel und damit auch für kleinere Unternehmen sehr interessant“, sagt Stefan Sagert, Robotikexperte beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau:
„Wir gehen davon aus, dass der Anteil der Mensch-Roboter-Systeme in den kommenden Jahren steil ansteigt.“

Beispiel Laufdrohne „Atlas“:

Gerade erst waren Schlagzeilen wie „Neue Laufdrohne ‚Atlas‘ entsetzt mit Fähigkeiten“ oder „Ein Stehauf-Männchen für die neue Arbeitswelt“ den Medien zu lesen. Googles Unternehmen „Boston Dynamics“ hat dahingehend wissen lassen, das dies eine von vielen weiteren Entwicklungsstufen ist. Dieser „Robo sapiens“ ist marktreif und wird das Bild in ganz unterschiedlichen Branche in dem Tempo prägen wie einst PCs, das Internet oder Smartphones –

binnen weniger Jahre also, nicht irgendwann in ferner Zukunft.

„Boston Dynamics“ zeigte ein marktreifes Update seines überraschend beweglichen, agilen Humanoiden. Der kann sowohl über hügligen Waldboden oder auf Schnee laufen, meistert Treppen geschmeidig, öffnet Türen und lässt sich selbst durch einen harschen seitlichen Tritt nicht aufhalten. „Atlas“ steht selber wieder auf. Einen Eindruck dieses humanoiden Laufroboters liefert ein geradezu unheimliches Video dieses Humanoiden.

Entsprechend sind die Reaktionen auf Twitter unter dem Hashtag  #Bostondynamics: „Gruselig oder genial?“, fragt dort etwa ein Nutzer. „Regale einräumen bei Edeka als Job hat sich damit dann auch erledigt“, stellt ein anderer fest. „I felt bad, when it was pushed over“, schreibt er und: „One day, it will hit back.“

Die Laufdrohne arbeitet 330 von 365 Tagen in drei Schichten, frisst kein Brot, wird nicht krank, braucht keinen Urlaub und soll circa 25.000 Dollar kosten.

Dieser Robo sapiens rechnet sich selbst
im Vergleich zum Niedriglohn

Der Humanoid erledigt diverse Lagerarbeiten souverän, wechselt seine Batterie eigenständig und findet sich selbst in größeren Komplexen zurecht, natürlich auch bei Dunkelheit. Der Roboter wiegt rund 80 Kilogramm, weicht Hindernissen flüssig aus und kann sogar „situative“ Aufgaben lösen.

Für seinen Besitzer arbeitet der Humanoide seine Kosten in weniger als einem Jahr wieder rein. Ohne Risiken längerer Krankheit, unproduktiver Zeiten oder sonstiger Ausfallzeiten. Vor allem ohne Lohnnebenkosten. Selbst im Einschichtbetrieb amortisiert sich Atlas in weniger als einem Jahr, auch im Wettbewerb mit Billiglohnkräften.

Kaum zu glauben, denken viele, dass es Smartphones erst seit 2007 gibt. Keine zehn Jahre hat es gebraucht, bis diese Apparate Marketing und Gesellschaft grundlegend verändert haben. In diesem Tempo werden humanoide Roboter die Produktionen in sehr wenigen Jahren prägen und in maximal zwei Jahrzehnten Androiden, die dem Homo sapiens noch mehr ähneln, da ihnen z. B. Gesichtszüge und später auch Emotionen einprogrammiert werden.

Die sogenannte Laufdrohne „ATLAS“ von Googles Unternehmen „Boston Dynamics“ ist extrem beweglich, mit geschätzten 25.000 Dollar bezahlbar und steht für einen 24-Stunden-Arbeitstag 365 Tage im Jahr bereit. Ihre Einsatzfelder werden sich in nur wenigen Jahren auf viele Bereiche erweitern, die derzeit noch von Menschenhand erbracht werden.

Studie Arbeitsplatzbilanz

Bislang galt, dass neue Technologien ebenso viele, wenn nicht mehr Arbeitsplätze geschaffen wie vernichtet haben. Das gilt nicht mehr.

Das Gegenteil vom Gewollten

Das Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, kurz MIT, zählt zu den führenden Universitäten der USA – es ist für seinen Glauben an den Fortschritt bekannt. In dieser Tradition sahen sich die beiden renommierten Wirtschaftswissenschaftler und Direktoren am „Center for Digital Business“  des MIT, Andrew McAfee und Erik Brynjolfsson. Sie wollten die IT-Innovationen insgesamt erforschen und in einem Buch über die Arbeitsplatzbilanz berichten, nämlich dass diese sich trotz der Technologisierung nach wie vor positiv auswirkt.

Doch ihre Vermutung war falsch – das Gegenteil kam heraus.

„Je genauer wir uns das Datenmaterial anschauten, desto deutlicher wurde, dass der technische Fortschritt trotz vieler positiver volkswirtschaftlicher Effekte große Gefahren mit sich bringt“,

so McAfee in verschiedenen Presseberichten.

Das tatsächliche Ergebnis hat unter Wirtschafts- und Technologieexperten für Verwirrung gesorgt: Die digitale Revolution vernichtet Jobs demnach zweifelsfrei schneller, als sie neue schafft – sogar mit exponentieller Geschwindigkeit.

Bis vor etwa zehn Jahren war die Annahme richtig, so die Wissenschaftler, dass unter dem Strich mehr Jobs durch die Produktion neuer Technologien geschaffen, als durch deren Rationalisierungseffekte verloren gingen.

Druck auf Arbeitsplätze

McAfee sagt: „Selbst das ist bislang alles nur ein Vorgeschmack, denn in den nächsten fünf bis zehn Jahren werden wir den Wandel weltweit erst richtig zu spüren bekommen.“

In einem Fachartikel warnen die Wissenschaftler: „Den westlichen Volkswirtschaften drohen neben den anhaltenden Verwerfungen durch die Finanzkrise noch weitere strukturelle Probleme durch eine ,tektonische Verschiebung‘ in der Arbeitswelt“. Die Auswirkungen sind schon jetzt sichtbar:

Obwohl die Produktivität der USA zugenommen hat und die Wirtschaftsleistung je Einwohner um rund 30 Prozent höher als vor 20 Jahren liegt, blieb die Arbeitslosigkeit konstant hoch. Für die Experten eine Folge der neuen digitalen Automationswelle.

Auch qualifizierte Arbeitsplätze sind bedroht

Durch den Einsatz neuester Technologien werden Arbeitsplätze nicht mehr ausschließlich in bestimmten Branchen ersetzt – bei Fließbandarbeitern etwa. In weniger als zehn Jahren werden erste Taxi-, Lkw-, Bus-, oder Paketfahrer durch selbstfahrende Systeme oder Drohnen ersetzt. „Es gibt rund vier Millionen Fahrer von Taxis, Bussen und Lkw in den USA“, schreibt Richard Posner von der University of Chicago in seinem Essay „Automatisierung und Arbeit“.

Nicht alle diese Jobs werden über Nacht verschwinden, aber es könnte ziemlich schnell gehen.

In Deutschland fahren Lkw testweise bereits autonom auf den Autobahnen. Die Fahrer beobachten nur noch. Luxus-Automobile wie die Mercedes-S-Klasse oder der 7er-BMW bewältigen selbst Stadtfahren praktisch eigenständig. Anfang 2017 hat ein entsprechendes Gesetzt selbstfahrenden Systemen grünes Licht erteilt. Reisende können nun legal während der Autofahrt z. B. ein Buch lesen oder sich zurücklehnen und theoretisch sogar ein Nickerchen machen.

Während also bisher meistens körperliche Arbeit durch Maschinen ersetzt wurde, was zu weit weniger Verwerfungen der Arbeitsbilanz führte, da Roboter für viele Aufgaben noch zu teuer und unbeweglich waren, ändert sich das seit einigen Jahren rasant. Anders als bei vorangegangenen technischen Revolutionen sind künftig nicht mehr nur noch Arbeitnehmer in weniger anspruchsvollen Jobs bedroht, sondern auch die breite Mitte von Dienstleistern und Angestellten.

Immer mehr Jobs werden ersetzt

Kassiererinnen werden durch Selbstbedienungskassen, Reisebüros durch Internetangebote oder Verkäufer im Einzelhandel durch Bewertungsportale ersetzt. Callcenter-Mitarbeiter durch Telefonroboter, Anwaltsgehilfen durch Computerprogramme, die Dokumente schneller und besser durchkämmen, Steuerberater durch billigere Software und viele weitere Berufe ersetzt usw.

Was bleibt sind extrem gut bezahlte Jobs für hochqualifizierte Arbeit und am anderen Ende: extreme Niedriglohn-Jobs, aber nur, solange sie sich noch gegen ihre digitalen Wettbewerber durchsetzen können. Bezogen auf die Laufdrohne Atlas wird der Mensch im direkten Wettbewerb als Arbeitskraft verlieren.

Eine Entwicklung, die zu einer gesellschaftlichen Verschiebung beiträgt, die schon länger zu beobachten ist: Wohlstandsgewinne werden überproportional von den oberen Einkommensgruppen eingesteckt, während der Druck auf die unteren Einkommensgruppen wächst.

Analyse der ING-DiBa AG

18,3 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland sind innerhalb der nächsten zehn bis 20 Jahre durch die „Robotisierung“ bedroht. Dies sind auch die Ergebnisse einer volkswirtschaftlichen Analyse der Bank ING-DiBa. „Dieser gravierende Wandel wird gewaltige Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen und ein hohes Maß an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit von den Arbeitnehmern erfordern“, erläutert Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING-DiBa.

Alles nur Panikmache?

Dabei sieht die Arbeitsbilanz auf den ersten Blick doch anders aus, denken wir an Apple, Amazon, Dell oder Microsoft. Die Softwareindustrie hat insgesamt Millionen von Stellen geschaffen. „Mehr Jobs als jeder andere Wirtschaftszweig“, sagt McAfee. Doch „[…] die parallel ausgelösten Verwüstungen werden am Ende größer sein.“ Er ist sicher: „Die Liste der Tätigkeiten, in denen Menschen besser als Maschinen sind, schrumpft rasant.“

Selbst der liberale Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman warnte in einer Kolumne für die „New York Times“ bereits 2012 vor den Folgen dieser Entwicklung.

Und Technologie-Vordenker äußern sich eher kritisch und besorgt. Jaron Lanier, der den Begriff der virtuellen Realität prägte, warnt in seinem neuen Buch „Wem gehört die Zukunft“, dass in einem technologischen Kapitalismus die globale Mittelklasse zum großen Verlierer werde, während sich eine immer mächtigere digitale Unternehmerelite bilde und sich die Netzwerkökonomie in Richtung Ausbeutung der Massen bewege.

3) Androide Roboter

Frühere technologische Veränderungen haben sich über Jahrzehnte hingezogen, etwa die Fabrikautomatisierung. Zuletzt aber hat sich der Fortschritt extrem beschleunigt. Das mooresche Gesetz besagt, dass sich die Leistungskraft von Computerchips etwa alle zwei Jahre verdoppelt. Der Homo sapiens kann da kaum mithalten.

Heute hat ein Smartphone schon mehr Rechenkraft als ein hochgerüsteter PC vor wenigen Jahren. Nach Robotern und jetzt den Humanoiden, angetrieben mit der klassischen Chiptechnologie, die ihre physikalischen Grenzen fast erreicht hat,

folgen Androiden mit Quantencomputertechnologien – nicht irgendwann, sondern flächendeckend spätestens 2035, in weniger als 20 Jahren also.

Der Robo sapiens wird kommen

Androide ist die Bezeichnung für einen Roboter, der einem Menschen im Gegensatz zum Humanoiden auch von der „biologischen Struktur“ täuschend ähnlich sieht und sich sehr menschenähnlich verhält. Ein Androide ist somit ein spezieller humanoider Roboter. Mimik, Gestik, Sprache: Schon heute wirken erste Modelle überraschend echt. Die meisten Leser werden selber noch mit den ersten Versionen in ihrem Alltag Bekanntschaft machen.

Homo sapiens (rechts) und der jeweilige Klon (links). In Japan entwickeln Forscher Androiden, die in spätestens 20 Jahren marktreif sind und dann, wahrscheinlich mit Quantentechnologien ausgestattet, über einer künstliche Intelligenz (KI) verfügen, die heute noch wie Science-Fiction anmutet. Die KI wird imstande sein, fließend zu sprechen, frei zu kommunizieren und selbst feinste Mimiken und Emotionen nachzubilden. Ihre Rechnerleistungen werden Bewegungsabläufe und Reaktionen in einer Geschwindigkeit berechnen und ausführen, die denen eines Menschen weit überlegen sein werden.

Mit ihnen und ihren nochmals enorm gestiegenen Rechnerleistungen kommen noch größere Veränderungen: Durch die Automatisierung von Dienstleistungsjobs, durch elektronische Buchhaltung, Online-Handel oder Computerisierung fast jeder Bürotätigkeit und in vielen weiteren Bereichen, die in 20 Jahren durch Androiden ersetzt werden können: Diese werden dann über eine heute schlicht unvorstellbare Künstliche Intelligenz (KI) verfügen.

Google arbeitet bereits an der Quantentechnologie, die zwar noch in der Entwicklung steckt, gleichwohl als sicher gilt, dass diese Technologie in spätestens zehn, 15 Jahren kontrollierbar ist.

Quantenrechner werden bald mit dem Faktor von mindestens einer Milliarde mal leistungsfähiger als die heute schnellsten Rechner sein.

Hartmut Neven

Google forscht mit Hochdruck an Quantencomputern. „Quantencomputer sind viel, viel, viel schneller …“, sagt Google-Ingenieur
Hartmut Neven: „Eine Rechnung, die auf einem heute üblichen Computer Millionen oder Milliarden Jahre brauchen würde, schafft ein Quantencomputer in wenigen Minuten […]“

Beispiele aus der Wirtschaft

Der taiwanische Elektronikhersteller Foxconn, der immer wieder Schlagzeilen wegen solcher Ausbeutung von Mitarbeitern gemacht hat, will über eine Million Roboter installieren und hat, lokalen Medienberichten zufolge, schon jetzt in manchen Abteilungen 75 Prozent seiner Arbeiter durch Maschinen ersetzt.

Zu den Foxconn-Kunden zählen u. a. Acer, Amazon, Apple Inc., Dell, Hewlett-Packard, Intel, Microsoft, Motorola Mobility, Nintendo etc.

Der deutsche Maschinenbauer Trumpf setzt sich als Vorreiter beim Thema Industrie 4.0 in Szene. Das Unternehmen will seine komplette Produktion in fünf Jahren mit Hilfe von digitalen Prozessen steuern. Dann seien die Industrie-4.0-Konzepte durchgängig eingesetzt und wirksam, sagte der für den Werkzeugmaschinenbereich zuständige Geschäftsführer Mathias Kammüller. Experten schätzen, dass dadurch massive Arbeitsplatzverluste drohen.

Auch die Postbank will ihr Filialnetz straffen. Der Konzern will auch Automaten einführen, an denen mit Münzen eingezahlt werden kann. Die Bank mit circa 14 Millionen Kunden beschäftigt rund 15.000 Menschen. Seit 2007 hatte sie etwa 4.000 Stellen abgebaut, weitere sollen folgen.

Der Online-Händler Amazon hat den Roboter-Bauer Kiva Systems 2012 für 678 Millionen Dollar übernommen. Bisher können die Roboter, die Amazon bereits zu Tausenden in US-Warenhäusern einsetzt, vor allem tragen: Sie schieben und fahren ganze Regale automatisch von einem Ort zum anderen. Für darüber hinausgehende etwa logistische Aufgaben will das Unternehmen seine Roboter in wenigen Jahren fit machen.

Adidas hatte seine Schuhproduktion wegen der billigen Löhne nach Asien verlegt. Da die Arbeiter dort nicht mehr für derartige Hungerlöhne arbeiten wollen, baut der Konzern ein Schuhwerk (selber als Speedfactory bezeichnet) in Deutschland, die jedoch mit signifikant weniger menschliche Mitarbeiter auskommen soll. So günstig könnten selbst Asiaten nicht arbeiten, selbst, wenn sie ihre extrem kleinen Löhne akzeptieren würden.

Derzeit fehlt uns schlicht die Vorstellungskraft davon, dass solche Roboter Millionen Arbeitsplätze ersetzen könnten, die abseits des Fließbandes oder heute üblicher Einsatzbereiche angesiedelt sind. Paradox, gesehen auf schrumpfende Absatzmärkte. Eine beeindruckende Zahl renommierter Wissenschaftler lässt keinen noch so geringen Zweifel an dieser Entwicklung.

Fazit

Ohne politische Rahmenbedingungen, insbesondere ohne regulierenden Kodex, bringen diese faszinierenden Technologien nicht nur Chancen sondern auch gravierende Risiken bezüglich des sozialen Friedens mit sich.

Der insgeheime Wunsch, der Kelch möge irgendwie doch an uns vorbeiziehen, wird sich kaum erfüllen.