Nachhaltigkeit auf der PRINT & DIGITAL CONVENTION

von | 2023 | Allgemein | 0 Kommentare

Das Thema der Nachhaltigen Medienproduktion ist auch 2023 auf der PRINT & DIGITAL CONVENTION mit einem entsprechenden Vortragsprogramm, mit zehn Einzelvorträgen, vertreten.
Die strategische Nachhaltigkeit ist auf der Kongressmesse PRINT & DIGITAL CONVENTION auch 2023, am 16./17.05. in Düsseldorf, mit zehn Vorträgen vertreten, mitentwickelt von der Brancheninitiative UmDEX. Dr. Ralph Dittmann, Geschäftsführer der WKS-Gruppe, stellt die Umweltbilanz von Print auf den Prüfstand. Insgesamt 15 Referenten sprechen u. a. über die Zukunft Papier, Sustainable Packaging, Medienprojekte, wie die Sustainable Media Guides (SMGs), ethische Labels wie GWÖ oder das V-Label für Print, regionale Kreislaufwirtschaft sowie z. B. über relevante Normen, Gesetze, Agenden und Formate in einer 50-Jahres-Timeline, mit Prognosen bis 2030.

2022 war ein besonders bewegendes Jahr für die grafische Industrie. Abgesehen von den stark gestiegenen Papierpreisen, wurde die Mediengattung Print nie zuvor in Bezug auf ihre Nachhaltigkeitsfaktoren derart unbegründet in Frage gestellt. Nie zuvor war die grafische Industrie zeitgleich derart nachhaltig aufgestellt – und leider: nie zuvor hat sie derart schockiert und deshalb ziemlich aufgeregt auf die Vorwürfe reagiert.

CO₂-Battle: Print versus Digital

Die Ankündigungen großer Handelsketten, ihre Printvolumina, insbesondere Beilagen, bei Marketingkampagnen insbesondere zugunsten der Umwelt zu reduzieren und diese Budgets dafür verstärkt ins digitale Marketing zu investieren, waren oftmals keine simplen Pressemeldungen. Bei diesen professionellen PR-Kampagnen blieben elementare Gründe für diese Vorhaben  nicht selten wohl vorsätzlich unerwähnt, etwa die gestiegenen Personalkosten bei den Austräger:innen oder die deutlich höheren Papierkosten. Das Konzept, die Pläne allein mit dem Argument des Umweltschutzes zur nachhaltigen Tugend umzuetikettieren, ging auf. Die Botschaft: Alles geschehe im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes.

Die Strategie? Optimaler Imagegewinn, plus gute Gründe und Motivationen für Kund:innen, sich für einen so guten Zweck jeweilige Apps auf ihren Smartphones zu installieren.

Mit dieser Marketingstrategie war diversen Unternehmen eine gute Presse mit viel kostenloser Reichweite so gut wie sicher. Gutes tun und darüber berichten? Super Konzept, wenn da nicht die Realität wäre. Nur wenige Redaktionen haben solche Poesie-Kampagnen hinterfragt. Doch wenn Redaktionen das schon nicht machen, wer dann?
Erst im März 2023 hat die EU-Kommission ein Gesetzesentwurf konkretisiert, in dem EU-Bürger:innen stärker vor Greenwashing geschützt werden sollen. Das fragwürdige Marketing von immer mehr Unternehmen, hatte die Behörden in vielen EU-Ländern schon vor Jahren auf den Plan gerufen, die dieses Gesetz aus der Not heraus schließlich mit Nachdruck angestoßen haben.

Gerade das Weglassen elementarer Fakten in Bezug auf Aussagen zur Nachhaltigkeit, ist nach Ansicht der EU-Kommission nicht weniger als Greenwashing.

Großes Schild: Print & Digital Convention

Zufahrtsstraße zur Print & Digital Convention in Düsseldorf. Bildquelle: PDC

Immer wieder polieren Unternehmen das eigene Image völlig zu Unrecht auf dem Rücken der Druck- und Papierbranche auf. Die Begründungen einiger Handelsketten, dass Budgets von Printbeilagen zum Wohle des Umwelt- und Klimaschutzes in digitale Channels umgeleitet werden, ist bisher in keinem uns bekannten Fall vergleichend bzw. ausreichend konkret nachgewiesen worden. Slogans, wie „Damit der Biber Bäume zum Nagen hat“ genügten offensichtlich schon, um die meisten Verbraucher:innen zu überzeugen – und der grafischen Industrie einen nennenswerten Imageschaden zu bescheren.

The Winner is?

Ob die CO₂- bzw. Umweltbilanz zum Beispiel von Beilagen (in Summe) oder die der ersatzweise digitalen Channels besser ist, lässt sich ohne den Blick auf den Einzelfall nicht bestimmen. Der CO₂-Fußabdruck generiert sich aus diversen Faktoren. Bei Print u. a.: an der unternehmerischen Umgebungen der Produktion sowie den unternehmensweiten Zertifizierungen und Verpflichtungen. So auch an den konkreten Bedingungen der konkreten Produktion bzw. entsprechenden Druckproduktlabeln. Der CO₂-Fußabdruck einzelner Produktkomponenten ist elementar, vor allem von Papier, bei Druckfarben und bei diversen Druckhilfsmitteln. Mit Blick auf die Circular Economy, sind Beilagen bzw. ist Print generell im Vergleich zu digitalen Medien deutlich im Vorteil. Daneben haben der Nutzungszweck und damit auch die Nutzungsdauer großen Einfluss auf die CO₂-Bilanz von Printprodukten. Sicher ist:

die Druckindustrie stört den Biber nicht beim Nagen,

da für die Herstellung von Beilagen und vielen anderen Druckprodukten fast ausschließlich Papier bedruckt wird, das aus Durchforstungshölzern, Holz-Restabfällen, aus zertifizierter Waldbewirtschaftung oder, wie bei Beilagen, mittlerweile fast immer aus Altpapieren hergestellt wird. Die Rede ist hier von hundertprozentigen Recyclingpapierprodukten.

Die Topthemen der Nachhaltigkeit auf der PRINT & DIGITAL CONVENTION 2023

Die WKS-Gruppe zählt zu den nachhaltigsten Druckdienstleistern in der DACH-Region (UmDEX-Klasse). Das Unternehmen zeigt, dass ökologische und ökonomische Anforderungen strategisch vereinbar sind. Die Gruppe produziert an sechs Standorten, mit neun Teams, traditionell hohe Auflagen, vor allem Beilagen. Das Portfolio wurde durch strategische Fusionen um komplexere Dienstleistungen sowie mittlere um kleine Auflagen ergänzt. Alle Standorte sind sowohl nach den Umweltmanagementsystemen ISO 14001 und EMAS, mit FSC/PEFC sowie mit dem hochwertigsten Druckproduktlabel DE-UZ 195 zertifiziert. Verbleibende CO₂-Emissionen werden auf Kundenwunsch kompensiert. Interessierte können sich sowohl auf der Umwelt-URL des Unternehmens als auch über einen besonders umfangreichen Umweltbericht über alle wichtigen Details zum Nachhaltigkeitskonzept informieren.

Dr. Ralph Dittmann spricht über belastbare Fakten zum Thema Print versus Digital

Geschäftsführer Dr. Ralph Dittmann ist so etwas wie ein Anti-Greenwasher. Er hat die Nachhaltigkeitsfaktoren der WKS-Gruppe durch akribisch recherchierte, belastbare Vergleichsdaten ergänzt und kommt in seinem Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe „Nachhaltige Medienproduktion“ selbst für Branchenkenner, zu erstaunlichen Ergebnissen in puncto Nachhaltigkeit von Print. Der Experte präsentiert seine Ergebnisse in einer speziell für die PRINT & DIGITAL CONVENTION aktualisierten Version, mit großer Relevanz für sämtliche Unternehmen in der grafischen Industrie. Abgesehen von der seitens der EU-Kommission geforderten Transparenz, der die WKS-Gruppe durch ausführliche Umweltberichte nachkommt, ist diese beinahe schon detailbesessene Faktensammlung das krasse Gegenteil zum derzeit grassierenden Greenwashing. Sogar vom anderen Stern, mit Blick auf den Mythos, digitale Medien seien generell nachhaltiger. Diverse Relationen, die Ralph Dittmann in seinem Vortrag anführt, überraschten selbst Umweltexperten. Ein Beispiel:

„Ein Kilo Bio-Rindfleisch verursacht mehr CO₂-Emissionen als ca. 20 Kilogramm Beilagen, die pro Jahr im Schnitt in deutschen Briefkästen landen.“

 

Vortrag am 17. Mai, 10:00 Uhr

Print ist tot, es lebe Print!

Digital werben oder doch lieber drucken? Die Entscheidung u. a. von REWE und OBI, nennenswerte Printvolumen durch digitale Medien zu substituieren, hat sehr große Wellen in der grafischen Industrie geschlagen. Logisch, ließe sich vorschnell konstatieren, denn diese und andere Handelsketten haben ihre Schritte vor allem mit dem Wunsch nach mehr Umweltschutz begründet und da ziehe Print eben den Kürzeren. Wirklich? Weiterführende Fakten, etwa konkrete, vergleichende CO₂-Bilanzen etc., blieben bei den jeweiligen, massiven Pressekampagnen jedoch unberücksichtigt. 

Geschäftsführer der WKS-Gruppe, Dr. Ralph Dittmann

Dr.-Ing. Ralph Dittmann, seit 2007 Geschäftsführer der WKS Gruppe mit Sitz in Essen, hat diese Lücke gefüllt. Das Unternehmen produziert an sieben Standorten mit rund 1.000 Mitarbeitern und ist einer der führenden Druck- und Mediendienstleister im deutschsprachigen Europa.

Sein Konter auf den Mythos, Printvolumina gegen digitale Medien zu substituieren sei generell nachhaltiger, ist eine in der Form einmalige Faktensammlung, orientiert an offiziellen und/oder belastbaren Quellen. Seine laufend aktualisierte Datensammlung liefert verblüffende und überraschende Fakten u. a. über die Nachhaltigkeit und die CO₂-Bilanz von Beilagen sowie generell von Druckprodukten. Sein Summary adressiert mit Relevanz an Marketers, Kreative, Kommunikations- und Budgetentscheider:innen u. a. von Handelsketten und Versandhäusern sowie Druckdienstleister.

Mario Drechsler: Die Zukunft von Papier ist gleich die Zukunft von Print

Zum Thema passend, erläutert der Medienexperte Mario Drechsler, warum die Zukunftsfähigkeit von Print unmittelbar mit den nachhaltigen Assets vom Papier abhängt. Der Experte hat sich seit über 20 Jahren auf die Produktion besonders komplexer und hochwertiger Printproduktionen und umweltverträgliche Herstellungsprozesse (Medienproduktion) spezialisiert. In seinem Vortrag spricht er über die Bereitstellung und Nutzung von Roh- und Faserstoffen, die Kreislaufwirtschaft sowie über Recyclingmethoden.

„Beim Thema Papier geht es nicht alleine um nachhaltige Umweltetikettierungen, sondern generell um Glaubwürdigkeit, nicht nur in Deutschland und Europa, sondern mit Blick auf den weltweiten Markt und die gesamten Lieferketten.“

Vortrag am 16. Mai, 14:30 Uhr

Zukunft Papier ist gleich Zukunft Print – Ehrlichkeit währt am längsten!

Kommunikation benötigt Energie und Rohstoffe, so viel ist sicher, in welcher Form auch immer. Die Frage ist: Was nehme ich in Kauf und wie gehe ich damit um?

Alles ist mittlerweile »grün«, und die Nachfrage zu nachhaltigen Produkten boomt. Offensichtlich wird aber das Label »Nachhaltigkeit« auch bewusst irreführend eingesetzt und Produkte als nachhaltig deklariert, die einer Überprüfung dieser Aussage aber nicht standhalten.

Mario Drechsler

Medienexperte und Geschäftsführer der Highend Media GmbH, Mario Drechsler. Bildquelle: Mario Drechsler

Eine Studie der EU-Kommission aus dem Jahr 2020 belegt, dass mehr als die Hälfte aller Angaben über die Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit von Produkten seien vage, irreführend oder unbegründet.

Umweltschutz und Nachhaltigkeit stehen offensichtlich vielmals nur als »Fassade« vor monetären Zielen. Hierzu plant die EU-Kommission ab 2024/2025 wirksame Gesetze gegen Greenwashing.

 Ehrlich währt am längsten – nur die Wahrheit hat Bestand.

Auch in der Papier- und Druckindustrie ist »die Wahrheit« nicht immer angenehm. Hier werden oft elementare Teile des Ganzen einfach weggelassen oder gar in einen grünen Mantel gepackt.

 Vertrauen ist wohl das Wort und auch der Wert der Zukunft – es gilt Vertrauen zu schaffen.

Wie steht es hierbei um den Rohstoff Papier in der Druckindustrie?

Der Medienexperte Mario Drechsler spricht in seinem Vortrag über die Zukunftsfähigkeit von Papier und Print: von der Bereitstellung und Nutzung der Roh- und Faserstoffe, über die Kreislaufwirtschaft und das Recycling bis zur Planung und Gestaltung von Druckprodukten.

Die globale Transformation zur Nachhaltigkeit ist unvorstellbar komplex, aber politisch entschieden

Die Vortragsreihe „Nachhaltige Medienproduktion“ fokussiert mit insgesamt zehn Vorträgen auch auf das große Ganze bei der nachhaltigen Transformation. Der Eingang auf das politische Umfeld ist wesentlich: weltweit, in der EU und in Deutschland. Die Stimmung ist mies. Vielen ist nicht klar, warum, welche Gesetze und Normen mit welchen Zielen verabschiedet werden. Fake News, tendenzielle Beiträge und Mythen verbreiten sich wie Buschfeuer und erreichen sogar Führungsetagen.

Zudem laufen die Profiteure entlang der gesamten Wertschöpfung fossiler Energieträger und anderen Industrien Sturm gegen die politischen Agenden, auch in der EU und in Deutschland – ihre Lobbys sind höchst aktiv.

Ihr verlockendes Angebot lautet: Weiter so!

Mehr oder weniger – wenigstens aber noch sehr viel länger so weiter als derzeit politisch geplant. Diese Forderungen werden mit einem beinahe schon nostalgischen Rückblick auf die zurückliegenden „fetten“ Jahre verbunden und zugleich mit Zukunftsängsten emotionalisiert. Ob das politisch avisierte Tempo tatsächlich zu halten ist, sei mal dahingestellt. Doch ohne die ehrgeizigen politischen Ziele und Vorgaben zur nachhaltigen Transformation, würde die Wirtschaft auch nur kurzfristig weniger belastet, liefe aber Gefahr, wieder in eine gewisse Lethargie zurückzufallen:

Die einst so schwungvoll gestartete Energiewende, für die Deutschland weltweit Bewunderung erntete, wurde bereits in 16 Jahren Merkel-Regierung zugunsten billiger fossiler Energie stark gebremst – die massiven Subventionen, mit denen China seine Green Economy seither pusht, haben hiesigen Unternehmen den Rest gegeben. Ein Wumms oder gar ein Doppel-Wumms bei der Nachhaltigkeit blieb, trotz dieses perfekten Auftaktes Deutschlands, leider aus. Expert:innen befürchten, dass jetzt wieder riesige Chancen zugunsten kurzfristiger Effekte geopfert werden könnten.

Pros und Contras

Durch ein erneutes Zögern bei der nachhaltigen Transformation würden wieder andere Weltregionen massiv profitieren. Nicht nur, wie schon durch die vertanen Zeit zwischen 2005 und 2021. Sondern wie schon öfters bei zukunftsentscheidenden Themen, denken wir nur an die Fortschrittsverweigerung der deutschen Wirtschaft in puncto Digitalisierung. Das dicke Milliardengeschäft machen mittlerweile auch hier längst schon agilere Volkswirtschaften, die aktuell auch ganz erheblich ihre nachhaltigen Industrien boostern. Länder also, die handeln und weniger zögern oder zweifeln. China unterstützt seine Green Economy seit vielen Jahren massiv. Jetzt haben auch die USA 350 Mrd. Dollar Subventionen im Rahmen des sog. Inflation Recuction Act (IRA) zur Förderung einer nachhaltigeren Wirtschaft beschlossen. Vom hiesigen „erstmal weiter so und dann mal gucken“ würden auch Autokratien profitieren, die über die größten Gas- und Ölvorkommen verfügen.

Rüdiger Maaß, Jürgen Zietlow: Unabhängige Fachliteratur statt Fake News und Content-Marketing

Lobbys und gewisse Interessenverbände treten machtvoll auf die Bremse. Wie stark Lobbys mächtiger Industrien sein können, wurde jüngst an der Debatte um PFAS-Chemikalien deutlich, eine dramatische Verseuchung der Welt, die erst heute mit Nachdruck thematisiert wird.

Generell ist es für nachhaltige Start-ups, für Unternehmen der grafischen Industrie, die sich zur Umsetzung der unternehmerischen nachhaltigen Transformation unabhängig informieren möchten, kaum möglich, die Fülle an Fachinformationen zu überblicken. Auch die logische Gesamtheit der relevanten Themen ist nicht zu erfassen. Im Zeitalter des Content-Marketing gibt es viele gute, aber oft auch tendenzielle Informationen – die Betonung liegt hier auf „Marketing“ und nicht „Content“. Daneben gibt es zahlreiche gute, aber sehr komplexe Studien, Forschungsberichte, Umfrage und wissenschaftliche Abhandlungen, die für die meisten Unternehmen der grafischen Industrie nicht zu überblicken sind. Diese Komplexität braucht verständliche Interpretationen. Generell gilt:

Wir suchen keine Informationen mehr, sondern googeln.

Was fehlt, ist ein Zugriff auf bestimmte Informationen, wenn diese gebraucht werden, ein Glossar und eine Quellensammlung mit Blick auf das große Ganze. Denn Google liefert, trotz KI, bis heute nicht die jeweils relevantesten oder besten Informationen, sondern zumeist Websites, deren Betreiber ihr SEO perfektioniert haben.

Rüdiger Maaß, Geschäftsführer des Fachverband Medienproduktion e. V. und Jürgen Zietlow, Initiator der Brancheninitiative UmDEX, sprechen in ihrem gemeinsamen Vortrag auf der PRINT & DIGITAL CONVENTION über ein inhaltlich unabhängiges, gedrucktes Kompendium „Sustainable Media Guides“ (SMGs). Diese Knowledge Base „Sustainable Publishing“, besteht aus diversen einzelnen Publikationen, die sukzessive bis Ende 2025 fertiggestellt und in der sog. SMG-Box ausgeliefert werden.

Das Werk funktioniert als Quellenverzeichnis, Glossar und Basiswerk für die relevantesten Themen aus dem Universum der Nachhaltigen Medienproduktion. Besucher:innen erfahren Details zu den Inhalten, über die Ziele der SMGs, lernen einige beteiligte Autor:innen der Fachliteratur kennen und erhalten einen ersten, exklusiven Blick auf Muster und Mockups.

„Der Bedarf seitens Kommunikations- und Medienentscheider:innen an qualifizierten, konkreten Informationen über Themen wie Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz, Circular Economy, nachhaltige Normen, Funktionen sowie aktuelle Gesetze etc. ist so konkret wie nie zuvor.“

Vortrag am 16. Mai, 11:30 Uhr

All in One: Debüt der neuen SMGs – Knowledge Base Sustainable Publishing

Die SMGs (Sustainable Media Guides) sind ein Kompendium, das speziell für die grafische Industrie, Agenturen, Verlage und Werbungtreibende Unternehmen entwickelt wurde. 

Bis voraussichtlich Ende 2025 entstehen diverse Guides: als einzelne Publikationen, mit einer Auflage von jeweils 5.000 Exemplaren, in verschiedenen Umfängen, ausgeliefert in der sog. SMG-Box. Jeder Guide wird auf jeweils unterschiedlichen Recyclingpapieren gedruckt, in zertifizierten, nachhaltigen Produktionsumgebungen. Damit sind die SMGs auch eine Musterdokumentation für nachhaltige Papier- und Produktionskomponenten und demonstrieren damit, wie Printprodukte optimal nachhaltig funktionieren.

 
Jürgen Zietlow, Initiator der Brancheninitiative Umdex.

Leitender Koordinator der Brancheninitiative UmDEX und der KfB (Kampagne zur Förderung des Blauen Engels DE-UZ 195). Mitinitiator und Träger der SMGs, Sustainable Media Guides.

 

Rüdiger Maaß, Geschäftsführer Fachverband Medienproduktion e. V.

Rüdiger Maaß, Geschäftsführer Fachverband Medienproduktion e. V., Mitinitiator und Träger der SMGs, Sustainable Media Guides.

Die SMGs sind ein Kompass für die strategische, nachhaltige Entwicklung im Multichannel-Publishing ‒ und dienen der strategischen, nachhaltigen Ausrichtung. Das Werk adressiert an Mediendienstleister, Marketers, Budgetentscheider:innen, Umweltbeauftragte, Kreativagenturen und Solo-Selbständige.

Das Kompendium wird durch die Brancheninitiative UmDEX sowie den Fachverband Medienproduktion e. V. getragen und von der Inapa Deutschland GmbH, Canon Deutschland GmbH sowie der drupa (Messe Düsseldorf GmbH) offiziell präsentiert. 

Premiere: Zum ersten Mal wird das Medienprojekt der Öffentlichkeit vorgestellt: Rüdiger Maaß (Geschäftsführer Fachverband Medienproduktion e. V.) und Jürgen Zietlow, Hauptinitiator der Brancheninitiative UmDEX, erläutern die Details zum Medienprojekt. Erstmals werden optische und haptische Muster exklusiv vorgestellt, nebst den sich daraus ergebenden Möglichkeiten für die grafische Industrie und Kommunikationsentscheider:innen.

Ist das politische Gegenangebot zum „weiter so“ plausibel und zukunftssicher?

Das Gegenangebot zum vorgenannten „weiter so“ ist nicht weniger als eine nachhaltige Revolution. Eine schrittweise, aber sehr ehrgeizige Reformation des gesamten Weltenergiesystems – als das größte Wirtschaftsprojekt der Menschheitsgeschichte. Bei der Substituierung fossiler, klimaschädlicher Energieträger wie Gas und Öl, liegen die Vorteile, abgesehen vom wesentlichen Argument der CO2-Reduktion (Dekarbonisierung der Wirtschaft), auf der Hand:

  • Mehr Unabhängigkeit bzw. weniger Energie-Abhängigkeit von autokratischen Staaten.
  • Mehr regionale Energieerzeugung (Dezentralisierung) und dadurch:
  • Stärkung des Wettbewerbs bei der Erzeugung Erneuerbarer Energie, ergo stabilere Energiepreise.
  • Die Wertschöpfungen von Energie bleiben im Land bzw. in den Regionen, so auch
  • die Wertschöpfung beim Bau nachhaltiger Technologien und Anlagen in der EU.
  • Stärkung der EU-Wirtschaft durch Schaffung Hunderttausender neuer und nachhaltiger Arbeitsplätze im Bereich der Green Economy.

Die EU-Kommission will die EU mit einem gigantischen, Hunderte Milliarden schweren Maßnahmenbündel im Wettbewerb gegen China und die USA stärken, z. B. beim Bau von Elektroautos, bei der Batterieproduktionen, dem Bau von Photovoltaikanlagen oder dem Windkraftanlagenbau. Die Regeln für Staatshilfen sollen gelockert und Öko-Vorhaben schneller genehmigt werden. Alle Maßnahmen sind auch eine direkte Antwort auf riesige Subventionspakete in den USA und China, aber auch in Kanada, Japan, Indien und Großbritannien.

Die nachhaltige Revolution ist kein EU-Spleen, kein Nachteil für die hiesige Wirtschaft, sondern eine Frage der wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit, mit großer Relevanz auch für die grafische Industrie.

Expert:innen rechnen bereits mittelfristig mit deutlich geringeren Energiekosten und weiteren infrastrukturellen Standortvorteilen. Doch ungeachtet aller Pro-Argumente und egal, ob wir die politischen Entscheidungen mittragen oder nur mit Widerwillen umsetzen, so wie einst (und teils noch immer) bei der Digitalisierung:
Agenden wie die „Agenda 2030“, in Anlehnung daran der „Green Deal“ wiederum in Anlehnung daran u. a. das Paket „Fit für 55“, eine Reihe von Vorschlägen zur Überarbeitung und Aktualisierung der EU-Rechtsvorschriften, sind, neben zahlreichen weiteren gerade realisierten oder kurzfristig geplanten Normen unumkehrbar.

Guido Rochus Schmidt und Jürgen Zietlow: Meilensteine der nachhaltigen Transformationen, aktuelle Gesetze, Normen und Agenden

In Ihrem gemeinsamen Vortrag zeigen die Initiatoren der Brancheninitiative UmDEX und der Kampagne zur Förderung des Blauen Engel (KfB) Jürgen Zietlow und Guido Rochus Schmidt, eine Timeline mit allen relevanten Gesetzen, Normen, Agenden und Formaten – von 1980 bis 2030 und darüber hinaus: weltweit, in der EU und in Deutschland.

Mithilfe dieses Zeitraffers lassen sich künftige Entwicklungen für die kommenden zehn Jahre mit hoher Genauigkeit extrapolieren, ungeachtet der politischen Parteien im EU-Parlament oder in Deutschland.

„Wesentlich expandieren die globalen und EU-weiten politischen Agenden erst seit Mitte der 1990er-Jahre exponentiell – und vertreiben jeden Zweifel an der künftigen nachhaltigen Agenda.“

 

Vortrag am 16. Mai, 13:00 Uhr

Real Life Check: 50 Jahre Nachhaltigkeit im Zeitraffer

Wie entwickelt sich die nachhaltige Transformation in der Welt, der EU und in Deutschland weiter? Im Wesentlichen liegen alle relevanten Fakten vor. Welchen Nutzen kann die Wirtschaft in der EU und Deutschland durch die nachhaltige Transformation ziehen? Verschlafen wir in Deutschland und der EU, nach der digitalen Revolution, jetzt auch noch die nachhaltige? 

Mächtige Lobbys, z. B. die Profiteure fossiler Energieträger, leisten ihrerseits ganze Arbeit. Ihr Angebot: erstmal weiter so. Mythen, z. B. über den Klimawandel, die Gewichtung des anthropogenen Faktors oder über die Wirkung der nachhaltigen Transformation finden mittlerweile auch in Führungsetagen Gehör. 

Wer ein starkes „Wofür“ hat, erträgt auch das „Wie“

Der EU und ihren Mitgliedstaaten gelingt es beim Klima- und Umweltschutz kaum, die nötige Motivation in der Wirtschaft und in der Bevölkerung für das größte Menschheitsprojekt, die nachhaltige Transformation des Weltenergiesystems, zu triggern. Die Stimmung tendiert zwischen Lust und Frust. Unternehmer:innen summieren eher Gesetze, Pflichten, Kosten und Lasten anstelle der Chancen und Möglichkeiten. Lasten, denen kein ausreichender Nutzen gegenübersteht?

 
Jürgen Zietlow, Initiator der Brancheninitiative Umdex.

Leitender Koordinator der Brancheninitiative UmDEX und der KfB (Kampagne zur Förderung des Blauen Engels DE-UZ 195). Mitinitiator und Träger der SMGs, Sustainable Media Guides.

 

Guido-Rochus Schmidt

Guido Rochus Schmidt, Umweltexperte, Autor und Mitinitiator der Brancheninitiative UmDEX.

 

Es fehlen Visionen: und mit ihnen die Fokussierung auf die wirtschaftlichen Handlungsoptionen. Ungeachtet dessen, haben Unternehmen ohnehin kaum noch eine Wahl. Adapt or Die?

  • Das „Wie“ ergibt sich tatsächlich zwangsläufig aus einer Fülle neuer Gesetze zum Klima- und Umweltschutz. Die Nachhaltigkeit wurde vom Nice-to-have- zum Must-have-Thema  − zur Basis für die strategische, ökonomische und ökologische Zukunftsfähigkeit für alle Unternehmensgrößen. 
  • Das „Warum“ wird mit Blick auf die internationale, EU-weite und deutsche nachhaltige Agenda in einer Zeitleiste von 1980 bis 2030 deutlich. Im Zeitraffer offenbaren sich Gewissheiten, aber auch Visionen und Perspektiven.

Guido Rochus Schmidt und Jürgen Zietlow (Brancheninitiative UmDEX) fokussieren in ihrem gemeinsamen Vortrag auf das exponentielle Tempo der Transformation,  summieren alle wichtigen Gesetze von 1980 bis heute und extrapolieren die vorherrschende politische Agenda bis ins Jahr 2030 und darüber hinaus.

Um die konkrete Umsetzung von EU-Verordnungen in deutsches Recht, bzw. die Folgen für alle Unternehmen, die Produkte verpacken oder auch versenden (müssen) geht es auch in dem Vortrag der Verpackungsexpertinnen Saskia Melina Jacobs, Langebartels & Jürgens GmbH, und Ida Schlößer von der Zertifizierungsstelle Lizensero, die Unternehmen bei ihren Meldungen ins neu geschaffene Verpackungsregister (LUCID) begleiten.

Saskia Jacobs, Ida Schlößer: 10 Fakten über Verpackungen, die jeder kennen sollte

Beide Expertinnen bringen verschiedene Beispiele mit und zeigen, was für welche Anwendung bzw. welche Betriebsgrößen zu bedenken ist. Der Vortrag fasst aus den zehn wichtigsten Themenfelder über Verpackungen die jeweils wichtigsten Fakten zusammen.

„Everything needs a personal and sustainable touch!“

Vortrag am 16. Mai, 10:00 Uhr

10 Fakten über Verpackungen, die jeder kennen sollte

Viele Shops im Internet sind vom Versand ihrer Produkte abhängig. Auch immer mehr stationäre Händler versenden ihre Waren: 

  • Das Thema Verpackungen betrifft kreative Köpfe in Agenturen, Marketers oder Budgetentscheider:innen.  
  • Ebenso Hunderttausende Online- wie Offlinehändler:innen, die jeden Monat zig Millionen Produkte, mit unzähligen Produktformaten und Anforderungen an Designs, Funktionen oder den Produktschutz verpacken und versenden. 
  • Mehr denn je besteht Bedarf an kleinen bis mittleren Auflagen und zugleich an stark individualisierten Verpackungs-Sortimenten bzw. -lösungen. 
  • Die Anforderungen an Verpackungen sind enorm gewachsen: Heutzutage werden Produkte versendet, die noch vor einigen Jahren undenkbar waren, etwa Tannenbäume, fragile Lebensmittel, sehr teure Luxusprodukte etc. 

Die Spezialistin für Verpackungen, Saskia Melina Jacobs, fasst diese und weitere aktuelle Trends und Anforderungen zusammen und skizziert Strategien, wie Unternehmen im Packaging-Business darauf und auf die gestiegene Nachfrage nach umwelt- und sozialgerechten Verpackungen reagieren können. Ihr Motto: 

 

„Everything needs a personal and sustainable touch!“

Verpackungsexpertin, Saskia-Melina Jacobs, Leiterin Vertrieb und Marketing bei der Druckerei Langebartels & Jürgens GmbH

Verpackungsexpertin, Saskia-Melina Jacobs, Leiterin Vertrieb und Marketing bei der Druckerei Langebartels & Jürgens GmbH

 

Verpackungsexpertin, Ida Schlösser, bei der Lizensierungsstelle für Verpackungen Lizensero.

Verpackungsexpertin, Ida Schlösser, bei der Lizensierungsstelle für Verpackungen Lizensero.

 

Daneben zählen aktuelle Gesetze zum Klima- und Umweltschutz zu den zentralen Anforderung beim Sustainable Packaging. Ida Schlösser, Verpackungsexpertin bei Lizensero, erklärt die richtigen Schritte hin zu umwelt- und klimafreundlichen Verpackungen, etwa, wie aktuelle Gesetze und Anforderungen effizient erfüllt werden können.

In einem How-to-Guide fasst sie aktuelle Fakten über den Verpackungsmarkt zusammen, z. B. in Form von Fallbeispielen, an denen die Unterschiede bei Verpackungen aus dem Onlinehandel und solchen aus dem stationären Handel deutlich werden.

Law. Order. Trust!

Mit diesen in sich greifenden Vorträgen ist der Bogen der Nachhaltigen Medienproduktion noch nicht vollständig gespannt. Abgesehen von Rechten, Normen, Pflichten oder Methoden, zeigen drei weitere Vorträge, dass die moderne professionelle Nachhaltige Medienproduktion kein rein verwaltungstechnischer Akt ist. Bei der ganzheitlichen Nachhaltigen Medienproduktion greifen zwei Generalfaktoren ineinander.

  • Technische Nachhaltigkeit, offizielle Unternehmens- und Druckproduktzertifizierungen, anlagen- oder gebäudebauliche Maßnahmen und sehr konkreten Dokumentationen von Umweltdaten, nebst staatlich organisierten Auditierungen und Revalidierungen.
  • Mission Statement, freiwilliges, nicht gesetzlich vorgeschriebenes Engagement, das auf Überzeugung, Vertrauen und Glaubwürdigkeit basiert.

Roland Makulla: Don’t fake it, make it!

Unternehmer:innen, die vom Sinn und Zweck von Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz nicht überzeugt sind, dahingehend entweder nur aus werblichen Gründen agieren und/oder Gesetze und Normen nur mit Widerwillen adaptieren, bekommen zwangsläufig Probleme bei der Interaktion mit den eigenen Teams und mit den Kunden. „Trust is the Key“, sagt Roland Makulla, Head of Sustainability and Certifications oeding print GmbH.

Als Architekt einer der besten Strategien zur Nachhaltigen Medienproduktion bei Druckdienstleistern in der DACH-Region, kann er aus 15 Jahren Erfahrungen schöpfen. Die Bedeutung von Glaubwürdigkeit und Überzeugung erläutert er u. a. an dem seinerseits mitentwickelten strengen Standard für vegane Druckprodukte, in Kooperation mit Pro Veg e. V., Herausgeberin des bekannten V-Labels. Moïra Himmelsbach ist Kundin des Druckdienstleisters und eine von vielen Printbuyer:innen, die diesen Standard lang ersehnt haben. Die Verlegerin für Kinderbücher erklärt die Bedeutung, die dieses Label und generell der Trust für Ihre Verlagsprodukte hat.

„Das Label liefert unseren Kund:innen absolute Sicherheit, dass die Kinderbücher frei von tierischen Produkten sind. Diese Sicherheit ist für viele wirklich elementar wichtig, geht es doch auch um persönliche Überzeugungen!“

Vortrag am 17. Mai, 11:30 Uhr

Sustainability sells? Don’t fake it, make it!

Die Ära des Greenwashings endet: Neben diversen neuen Gesetzen zum Umwelt- und Klimaschutz, mit denen alle Unternehmen stärker verpflichtet werden sollen, hat die EU-Kommission im März 2023 ein geplantes Gesetz gegen Greenwashing endlich konkretisiert. Zugleich steigt die Kundennachfrage nach wirklich realen umwelt- und klimagerechten Druckprodukten permanent.

Von rund 6.000 klassischen Druckereien in der DACH-Region, gibt es dennoch bis heute weniger als 100, die professionell zertifiziert nachhaltig dienstleisten. Zumeist werden kaum mehr als gesetzliche Vorgaben erfüllt. Nur etwas besser sieht es derzeit in der Agenturwelt aus.  

Mangelt es an Überzeugung? 

Kann sich so Glaubwürdigkeit entwickeln? 

Ist eine „wenn es denn sein muss“-Einstellung noch zukunftsfähig?

Roland Makulla, Portrait

Roland Makulla, Head of Sustainability and Certifications oeding print GmbH und Architekt der unternehmerischen Nachhaltigkeitsstrategie.

Roland Makulla, Head of Sustainability & Certification bei der oeding print GmbH, ist Architekt einer der beeindruckendsten nachhaltigen Strategie in der Druckindustrie. Der Mediendienstleister hat seine Umweltstrategie konsequent strukturiert und deutlich über die gesetzlichen Vorgaben hinaus stetig weiterentwickelt. 

Ist der nachhaltige Weg das Ziel?

Der Nachhaltigkeitsmanager spricht über den Weg vom nachhaltigen Start-up bis hin zur professionellen, strategischen Nachhaltigkeit, als Beispiel für die ökonomische und ökologische Zukunftsfähigkeit. Themen sind u. a.: 

  • Sustainable Start-up: Erste, wichtige Maßnahmen für Beginner und Starter.
  • Nachhaltigkeit und Teamwork im Unternehmen.
  • Monetäre und personelle Ressourcen, Rentabilität.
  • Überzeugung kommt vor Marketing.
  • Das Fundament: Glaubwürdigkeit.

Roland Makulla hat u. a. den ersten offiziellen Standard für vegane Druckprodukte initiativ angestoßen und gemeinsam mit ProVeg e. V. dahingehend eine strenge und glaubwürdige Norm für Print entwickelt. Seither können Druckprodukte, endlich auch auf Basis belastbarer Kriterien, mit dem europaweit bekannten V-Label gelabelt werden.

Moïra Himmelsbach

Moïra Himmelsbach, Verlegerin des veganen Kinderbuchverlag Next Level, mit dem Anspruch, streng nachhaltige und vegane Bücher für Kinder zu verlegen.

Das Ethik-Label gibt Printbuyer:innen wie Moïra Himmelsbach Sicherheit. Die Verlegerin für Kinderbücher erklärt die Bedeutung, die dieses Label und die Glaubwürdigkeit für ihre Verlagsprodukte hat.

Jonas Muhly: Die Idee der ethischen Wirtschaftskultur wird sich auch in der grafischen Industrie durchsetzen

Jonas Muhly ist Nachhaltigkeitsmanager bei der Ökodruckerei Lokay e. K. und ist u. a. für die EMAS-Bilanzierungen des Unternehmens zuständig. Aus seiner Sicht ist die GWÖ-Bilanz (Gemeinwohlökonomie) und mit ihr die legendäre GWÖ-Matrix keineswegs eine Ökopoesie oder grüne Spinnerei. Vielmehr sei die Methodik zwar ethisch fokussiert, aber hoch professionell und eine optimale, wenn nicht elementare Ergänzung zur rein technischen Bilanzierung von Umweltkennzahlen.

„Die GWÖ-Bilanz schließt den Kreis bei der ganzheitlichen nachhaltigen Berichterstattung. Beide Systeme überlappen sich nicht, sondern bilden im Grunde eine perfekte Synergie!“

Vortrag am 17. Mai, 13:00 Uhr

Ethische Wirtschaftskultur in der grafischen Industrie?

Die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) etabliert sich zunehmend als Gegenentwurf zur neoliberalen Ethik der Gewinnmaximierung. Das Konzept ist weder Poesie noch naiv, denn: Weder die Marktwirtschaft, noch die Gewinnerzielung sollen abgeschafft werden. Im Zentrum des unternehmerischen Handelns stehen jedoch die Menschenwürde, ökologische Verantwortung, Solidarität, soziale Gerechtigkeit, demokratische Mitbestimmung und Transparenz.

Über 1.000 Wirtschaftsunternehmen haben sich bereits angeschlossen, darunter Unternehmen wie die Krankenkasse BKK Provita, der Energieversorger Polarstern, der größte Anbauverband Bioland oder z. B. die Sparda-Bank. Es gibt 171 regionale GWÖ-Gruppen und bereits 44 zertifizierte Kommunen. Ein Modell, viele Fragen:

  • Warum ist ein anderes Leitprinzip als der Kapitalismus wünschenswert?
  • Ist die Abschaffung des Kapitalismus ein Bekenntnis zum Sozialismus? 
  • Wie funktioniert die GWÖ-Bilanzierung? 
  • Mit welchen monetären und personellen Aufwänden ist zu rechnen? 
  • Was unterscheidet die GWÖ-Bilanz von bzw. wie ergänzt sie solche Umweltberichte, die u. a. bei EMAS oder der ISO 14001 erstellt werden? 
  • Wie kann die Gemeinwohl-Matrix bestehende Ansätze der Nachhaltigkeitsberichterstattung ergänzen? 
  • Welche Bedeutung bekommt die GWÖ bis 2030 in der grafischen Industrie?

 

Jonas Muhly, Lokay e. K.

Jonas Muhly, Umweltmanagementbeauftragter der Umweltdruckerei Lokay. Er organisiert Audits und betreut die Zertifizierungen nach DE-UZ 195 Blauer Engel, Cradle to Cradle Certified Bronze, FSC-CoC und die Erstellung der ersten Gemeinwohlbilanz des Unternehmens.

Jonas Muhly, Nachhaltigkeitsmanager bei einer der wohl bekanntesten Öko-Druckereien in Deutschland, Die Umweltdruckerei Lokay e. K., ist u. a. für die EMAS-Anforderungen und -berichterstattungen des Unternehmens zuständig. Der Experte spricht über diese und weitere Fragen und erklärt, warum das GWÖ-System sowohl für nachhaltige Start-ups als auch für professionell nachhaltige und hochwertig zertifizierte Unternehmen in Frage kommt.

Martin Lind: Unser Circular-Economy-Modell RegioLoop in Berlin könnte Schule machen

In Kooperation mit der in Schwedt ansässigen Papierfabrik LEIPA, einem der führenden Hersteller von Recyclingpapier in der EU, planen drei in der Region Berlin nachhaltig produzierende Druckunternehmen:

  • Pinguin Druck,
  • Umweltdruck Berlin und
  • Industriedruck Brandenburg

unter dem Namen RegioLoop eine eigene nachhaltige Marke ein auf die regionale Wirtschaft fokussiertes Circular-Economy-Modell für Recyclingpapier. Altpapier wird im Großraum Berlin/Brandenburg gesammelt, sortiert und zur Papierfabrik LEIPA in Schwedt geliefert. Dort wird das Altpapier zur Herstellung von Recyclingpapier aufbereitet und die neuen Papiere wiederum umweltschonend von Dienstleistern der Region bedruckt und weiterverarbeitet.

“Mit den Papieren unter der Dachmarke RegioLoop soll ein regionales Konzept der Kreislaufwirtschaft geschaffen werden, um den wichtigsten Baustein für eine umwelt- und klimaschonende Druckproduktion umfassend in die Region zu integrieren.“

Vortrag am 17. Mai, 14:30 Uhr

RegioLoop: Circular Economy in Berlin

In Kooperation mit der in Schwedt ansässigen Papierfabrik LEIPA, einem der führenden Hersteller von Recyclingpapier in der EU, planen drei in der Region Berlin nachhaltig produzierende Druckunternehmen: Pinguin Druck, Umweltdruck Berlin und Industriedruck Brandenburg unter der Marke RegioLoop ein nachhaltiges Vertriebskonzept für Recyclingpapier:

  • Altpapier wird im Großraum Berlin/Brandenburg gesammelt, sortiert und
  • zur Papierfabrik LEIPA in Schwedt geliefert. 
  • Dort wird das Altpapier zur Herstellung von Recyclingpapier aufbereitet. 
  • Die so entstehenden neuen Papiere werden wiederum umweltschonend von Dienstleistern der Region bedruckt und weiterverarbeitet, zumeist an regionale Kundinnen und Kunden geliefert und 
  • anschließend wieder als Altpapier in der Region eingesammelt.

Berlin ist arm, aber sexy? Besser ideenreich und darum sexy!

Martin Lind, Geschäftsführer bei der Industriedruck Brandenburg GmbH und von der RAL autorisierter Berater für die Zertifizierung mit dem Druckproduktlabel Blauer Engel DE-UZ 195 erläutert die Strategie hinter dem Berliner Regionalprojekt:

Martin Lind, Geschäftsführer Industriedruck Brandenburg GmbH

Martin Lind, autorisierter Berater für den Blauen Engel DE-UZ 195, Geschäftsführer der Industriedruck Brandenburg GmbH

Der Experte spricht über die generellen Vorteile regionaler Wirtschaftsprojekte in Ballungszentren wie Berlin und über die Möglichkeiten, die sich u. a. für die grafische Industrie durch ähnliche Projekte ergeben können.

Die Brancheninitiative UmDEX.de hat in Kooperation mit dem Fachverband Medienproduktion e. V. ein Programm mit aktuellen und relevanten Themen zusammengestellt, das auf sämtliche Unternehmensgrößen in der grafischen Industrie zugeschnitten ist. 

Anfahrt, Tickets, Preise und mehr

Anfahrt:
Eingang CCD Stadthalle, Rotterdamerstraße 141, 40474 Düsseldorf, PKW – Parkplatz P5, Anfahrtsplan als PDF und als Website

Öffnungszeiten:
Dienstag, 16. Mai 2022 von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr (danach Abendevent), Mittwoch, 17. Mail 2023 von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr.

Tickets:
Ticketshop: https://printdigitalconvention.de/de/tickets

Preise:
Besuch der Messe an einem der beiden Tage, ohne Kongressticket: 35,00 Euro, an beiden Tagen: 65,00 Euro

Besuch der Messe plus Teilnahme an allen Vorträgen des Kongresses, je Tag: 185,00 Euro und an beiden Tagen: 235,00 Euro

Highlight-Projekte, Guide: Übersicht der Projekte

Kongressprogramm:
Dienstag, 16. Mail 2023

Mittwoch, 17. Mail 2023

Partner der Messe:
https://tdm.f-mp.de/partner

Jürgen Zietlow

Jürgen Zietlow

Unternehmensberater für nachhaltige Kommunikation

Fachjournalist, Umwelt-Lobbyist | 2005 bis 2017 Chefredakteur Magazin MEDIEN | seit 2010 Analyst für nachhaltige Kommunikation, Social Monitoring/Media | Entwickler LineCore-Methode® (Recherche-/ Redaktionssystem).

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