Wussten Sie, dass Bäume miteinander kommunizieren und soziale Strukturen pflegen?
Esoterik, könnte man meinen. Doch der Forstfachwirt Peter Wohlleben erzählte vor über zwei Jahren in seinem Buch „Das geheime Leben der Bäume“ eine unglaubliche Geschichte. Der Autor erklärt die sozialen Interaktionen der Bäume und warum der Wald über zu viele Fichten-Monokulturen im Laufe der Zeit sauer wurde, vor allem Dank der Holzindustrie, die mit ihrer Gier nach immer mehr Profit ganze Landstriche auch in Deutschland über Generationen verwüstet.
Wir fassen faszinierende wissenschaftliche Erkenntnisse des Forstexperten zusammen:
Gute Gründe, um bei der analogen Werbung, beispielsweise für Drucksachen, solche Recycling-Papiere zu verwenden, die zu 100 Prozent aus Altpapier bestehen oder auf Bedruckstoffe wie Steinpapier bzw. Papier aus Gras zurückzugreifen – Sorten, die vollständig ohne Frischfaser produziert werden können.
Gute Gründe auch, auf nachhaltige Druckereien zu setzen, die nicht nur umweltschonende Papiersorten empfehlen und kennen, sondern Ihren Kunden neben der Druckdienstleistung eine gewichtige Emotionls im Marketing inklusive liefern, die von immer mehr Adressaten gedruckter Werbung als gewichtige Botschaft gewertet werden: Verantwortung, Weitsicht, Fairness, Nachhaltigkeit.
Der Schein von Vitalität und Werten im Wald,
auf unseren Feldern und im Marketing
Immer mehr zertifizierte und dann häufig auch monokultivierte Waldflächen verdrängen gesunde Misch- oder Laubwälder und sind doch nur noch grüne Kulisse. Entsprechend der Speed-Devise im Umfeld eines neoliberalen Bekenntnisses, zählt nur Effizienz, Profit und Tempo. So sollen auch unsere Wälder noch schneller takten. Herausgekommen sind häufig sogar zertifizierte Zombiewälder mit Fichtenbaumbeständen, die in kurzen Zyklen geerntet werden können.
Vergleichbar mit der Landwirtschaft, wo Bauern durch Agrarwirte sowie sinnvolles Düngen durch das Fluten der Felder mit zentimeterweisen Gülleschichten ersetzt wurden. Die Felder dienen als Halde für überschüssige Fäkalien aus der Massentierhaltung und ertränken alles, was nicht schon vorher durch tonnenschwere Landmaschinen zerdrückt wurde.
In Nordrhein-Westfalen überschreiten 40 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen die Nitratwerte der EU-Vorgaben – in Niedersachsen sogar auf mehr als 60 Prozent, teils erheblich. Tendenz steigend, mit Folgen auch für die Qualität des Grund- bzw. Trinkwassers.
Dramatische Unwissenheit
Deutscher Landwirte durch
falsche Ausbildung
Das Argument, dies müsse so sein, um Ernten einzufahren, wird von Landwirten erstaunlich häufig aus reiner Unwissenheit vorgetragen. Sie haben es in Ihrer vornehmlich betriebswirtschaftlich forcierten Ausbildung nicht anders gelernt. Die Druckerei Janetschek zeigt mit dem Humus-Projekt, wie nachhaltige Landwirtschaft funktioniert. Umwelt und Landwirte profitieren gleichermaßen.
Auf vielen Feldern können Pflanzen in den toten Böden ohne chemische Düngemittel gar nicht mehr wachsen. Theoretisch könnten dort auch Styroporkugeln statt Erde die Pflanzen halten – alles eine Frage des chemischen Düngers, den Landwirte in unvorstellbaren Mengen auftragen.
Illusion, Nährwert, Preiswert
Ob im Supermarktregal, in der Land- und Forstwirtschaft, die häufig nicht mehr als grüne Kulisse ist oder auch im Marketing, speziell im Onlinemarketing: Der Trick ist immer der gleiche: Man entziehe dem Produkt teure, werthaltige „Nährwerte“, ersetze diesen quasi durch Luft oder billigere Ersatzstoffe, reichere das Ganze mit künstlichem Geschmack und bunten Verpackungen an:
Fertig ist die gescriptete Illusion von Nährwert, Qualität oder sogar Überfluss.
Emotionen sind der Nährwert
des Content-Marketings
Während das in der Land- und Forstwirtschaft sowie in der Lebensmittelindustrie prima funktioniert mit der grünen Kulisse, schaden sich Marketingverantwortliche beim Einkauf von Discount-Dienstleistungen umgehend selber. Wer im Marketing nämlich auf vermeidliche Schnäppchen von SEO- oder Textagenturen setzt, hofft vielleicht immer noch darauf, dass rein technisches und automatisierbares SEO noch so gut funktioniert wie vor einigen Jahren. Instant-Content ist meistens weder brillant, noch berühren solche Bilder oder Texte emotional.
Im Zeitalter des Kommunikations-Marketings, von Authentizität und totaler digitaler Transparenz sind Emotionen der Nährwert des Content-Marketings und durch Automation oder Technical SEO nicht ersetzbar. Es empfiehlt sich dringend, auf organisch gewachsene, informative, unterhaltsame oder hilfreiche Bausteine im Marketing zu setzen – analog zur Land- und Forstwirtschaft.
Die Wahrheit ist eine gute Messlatte
für künftige Entscheidungen
Was wir alles nicht sehen, wenn wir uns in dem gestylten Konsumuniversum bewegen, z. B. bestimmte Umweltlabels beim Kauf von Print oder die nachhaltige Orientierung der Druckereien, ist außerordentlich spannend. Wir gehen spazieren, atmen tief durch und bemerken kaum, wie teils dramatisch krank Felder und Wälder hinter ihrer grünen Kulisse tatsächlich sind:
Forstfachwirt Peter Wohlleben
setzt sich gegen Industrie durch
Gesunde Mischwälder sind nicht nur schön anzusehen, spenden Sauerstoff, entziehen der Luft einen Teil des Treibhausgases CO2 und vermitteln Ruhe und Kraft.
Bäume sind mit Menschen auf eine ganz besondere Weise verbunden, „atmen“ sie doch einen Teil dessen, was wir ausatmen und umgekehrt.
Eine Symbiose, derer wir uns häufig gar nicht bewusst sind.
Ohne menschlichen Einfluss wäre Deutschland hauptsächlich von sommergrünem Laubwald bedeckt. Wälder nehmen aktuell noch ein Drittel der deutschen Landesfläche ein. Holz ist überdies ein bedeutender Wirtschaftsfaktor geworden. Geradezu atemberaubend sind die neusten Erkenntnisse über das hochentwickelte soziale Leben der Bäume in gesunden Wäldern.
Das Buch über die sozialen und
kommunikativen Strukturen von Bäumen
Der Forstfachwirt Peter Wohlleben aus der Eifel bewirtschaftet seinen Wald alternativ. Er möchte eine neue Faszination für den Wald ins Bewusstsein der Bevölkerung zurückholen und hat mit seinem im Mai 2015 in der ersten Auflage erschienenem Buch „Das geheime Leben der Bäume“ für große Aufmerksamkeit und Erstaunen gesorgt. Wohlleben beschreibt, was Bäume fühlen, wie sie kommunizieren und öffnet den Lesern somit einen Blick in neuste wissenschaftliche Erkenntnisse. Der Autor und Forstfachexperte bezeichnet die „Kultivierung“ des deutschen Waldes als Dummheit.
So auch die Arbeit vieler Förster, die ihren Job im Auftrage der Holzindustrie, so Wohlleben „[…] auch noch als Naturschutz deklarieren“. Seit 20 Jahren betreut der Waldexperte den Wald der Gemeinde Hümmel in der Eifel, den er seitdem in einen gesunden Laubwald wandelt. „Ein Prozess, der sicher hundert Jahre dauert, sich aber mehr als bezahlt macht“, davon ist der Waldexperte und Buchautor überzeugt. Immerhin sind die ersten Buchen heute schon bis zu vier Meter groß.
Viel Aufmerksamkeit für
Peter Wohllebens Strategie
Gesunde Wälder funktionieren auf eine erstaunliche Art und Weise. Wohlleben hat mit seinem Buch unglaublich viel Aufmerksamkeit erregt. Ob als Gast in der NRD-Talkshow oder in Sendungen vom Bayerischen Rundfunk über den SWR bis hin zur Fernsehsendung Aspekte wurde er mit sehr großem Interesse befragt. Das Thema Nachhaltigkeit interessiert die Menschen offensichtlich, die es leid sind, dem Tempo und Konsumwahnsinn der Industrie noch weiter zu folgen um schlussendlich selber nur noch Verbrauchs- und Konsuminstanz in einem durch und durch vom Konsumzyklus bestimmten Markt zu sein. Wohlleben hat wissenschaftlich bewiesene Themen charmant und verständlich publik gemacht.
Für den Waldexperten ist es unglaublich wichtig, Schutzgebiete und gesunde Wälder zu erhalten. „Die meisten Menschen wissen gar nicht, was ihnen alles entgeht.
Viele Menschen geben sich heute bereits mit einer grünen Kulisse zufrieden.
Wir brauchen aber gesunde Laubwälder, nicht nur für die Erholung und als Wirtschaftsfaktor – sie sind schon in Bezug auf das Klima ein extrem wichtiger Faktor, denn sie kompensieren teils viermal mehr CO2 als Plantagenwälder.“
Doch so schnell, wie sich das Konsumtempo allgemein steigert und technische Geräte teils schon in Jahreszyklen gekauft und weggeworfen werden, denken wir nur an moderne Handys, soll auch der ständig wachsende Hunger nach Holz bedient werden – koste es, was es wolle. So sieht es der Forstfachwirt, der diesen Prozess in seinem Wald mit viel Mühe und auch gegen einige Widerstände der Forstmaschinenindustrie, die großen Einfluss nimmt, beendet hat.
Industrielle Wälder
sind tote Holzplantagen
Vielerorts ist der ursprüngliche Wald vollständig durch Fichtenwaldplantagen ersetzt worden – Bäume, die in Reih und Glied gepflanzt wurden, teils mit beschnittenen Wurzeln, nicht selten also von Baumschulen zurechtgestutzt. Hocheffektive Holzerntemaschinen verrichten effektiv an einem halben Tag die Arbeit von zehn Männern. Diese tonnenschweren Eisenmonster quetschen den Waldboden zusammen und verdichten ihn derart, dass dort kein Sauerstoff, weniger Wasser und dadurch kaum noch wichtige Bodenbewohner zu finden sind, analog zur modernen Landwirtschaft, die die ausgelaugten Böden durch den Einsatz riesiger Erntemaschinen ebenfalls zu Tode drücken und nur noch mit Chemie künstlich bewirtschaften können.
Baumplantagen sind
wie Massentierhaltung
Im mitteldeutschen Urwald gab es einst keine Nadelwälder, schon gar nicht solche, die binnen weniger Jahre bis zur Erntereife herangewachsen sind. Ein erwachsener Baum braucht ggf. einige hundert Jahre um auszureifen, keine 15.
„Die natürlichen Funktionen eines gesunden Laubwaldbodens sind durch allzu technische und wirtschaftliche Herangehensweisen massiv gestört oder bereits vollständig zerstört“, so Wohlleben. Die Böden dieser Plantagen sind mit Fichtennadeln bedeckt. In Folge dieser Anbauweise sind diese Waldböden meist stark übersäuert und verloren ihre natürliche Funktion als Ökosystem. Die Art dieser effizienten und zerstörerischen Forstwirtschaft gibt es erst seit 50 Jahren – sie wurde nicht wissenschaftlich begründet, sondern lediglich durch die Profitgier der Industrie vorangetrieben. Die Schäden können überall in Deutschland besichtigt werden – die Baumplantagen ebenso.
Riskante Kündigung:
eine Frage des Gewissens
Wohlleben selber war vor circa 20 Jahren in der Forstverwaltung fest verbeamtet – auf Lebenszeit. Diesen Job konnte er nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren und entschied sich zu kündigen, um sich nicht noch weiter verbiegen zu müssen. Für den Waldexperten war dies eine Gewissensfrage. Die Gemeinde Hümmel entschied sich jedoch später, den Wald kommunal in eigener Regie weiter zu bewirtschaften und stieg auf nachhaltige Forstbewirtschaftung um.
„Wir haben verlernt, einen gesunden Wald von einer Monokultur zu unterscheiden“,
resümiert der Forstfachwirt.
Wohlleben verlor zwar seinen sicheren Job, wurde jedoch von der Kommune wieder eingestellt. Die Courage, den modernen Anbau nicht weiter zu verantworten, übernahm der Forstwirt auf eigene Faust, denn die Einstellung durch die Gemeinde kam erst nach seiner Kündigung.
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