Prints of Excellence

von | 2021 | Haptische Medien | 0 Kommentare

„Im Bereich von Luxusverpackungen spielt die Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle, der wir mit unseren Innovationen in Greiz gerecht werden“, sagt Udo Hollbach, Geschäftsführer bei Koehler Paper in Greiz. Das Unternehmen stellt seine Papierkonzepte im Rahmen der PRIMT & DIGITAL CONVENTION aus.

Mit Stolz blickt die grafische Industrie auf ihren zentralen Bedruckstoff, das Papier: Seine Majestät thront über all den neuen Maschinen, Funktionen Softwares und Strategien – souverän, nachhaltig, vielfältig, multisensorisch und innovativ! Auf der PRINT & DIGITAL CONVENTION 2021 präsentieren sich führende Großhändler und innovative Papierhersteller selbstbewusst.

Gehofft hatten wir es zwar, doch wissen konnte es vor 15 Jahren niemand von uns, wie sich die grafische Industrie inmitten der damals beginnenden und seither immer wieder heiliggesprochenen Digitalisierung entwickeln würde. Papier blieb omnipotent. Diejenigen von uns, die entlang der weitreichenden Wertschöpfungskette von Substraten Wohlstand für sich und ihre Belegschaften generieren, haben sich emanzipiert. Endlich wieder ein Gefühl von Überlegenheit, ohne Überheblichkeit!

Sie liegt wieder in der Luft, diese Magie der schwarzen Kunst.

Print versus Digital

Inmitten der Digitalisierung hat sich Print mit einem Feuerwerk an Innovationen völlig neu erfunden, neue Märkte erschaffen und sich in gewichtigen Geschäftsfeldern, die von digitalen Alternativen überflutet schienen, nonchalant, mit Stil und viel Kreativität behauptet. Papier ist heute ein Innovationsprodukt und immer weniger ein Wegwerfartikel. So wandelte sich das Substrat häufig zur Upper Class unter den Mediengattungen im Marketing und deklassierte so manchen digitalen Channel ohne Absicht zum Grabbeltisch-Marketing „to go“.

Eine Ode an das Substrat?

Klar, die grafische Industrie ist angesichts der aktuellen Fakten endlich wieder begeistert, nicht aber pathetisch. Die Branche zeigt sich offensiv, aber nicht aggressiv. Anders als lange Zeit die digitale Industrie, die sich kurzerhand einfach selbst als haushohen Gewinner der Kategorien Response und Sustainability kürte. Die Souveränität, mit der die grafische Industrie auf diese Rotzigkeit reagiert hat, ist faszinierend. Darum würde sie solche Passagen wie diese hier nie und nimmer selbst verfassen – doch ich als Journalist möchte genau das „unplugged“ ansprechen.

Viele Agenturen rebooten ihre Offerten. Zwar nicht weg vom digitalen Marketing, aber mit signifikant mehr analogen Konzepten im Portfolio. Was ist passiert?

Print first im Marketing

Kompedium Inapa Deutschland

Das Kompendium der Inapa Deutschland GmbH „Sustainable Publishing“ ist ein Konglomerat nachhaltiger Substrate. Bildquelle: Inapa Deutschland.

Print blieb oft größer, emotionaler, persönlicher, multisensorischer, würdiger, gewichtiger und darum – wenig überraschend – rücklaufstärker als diverse vermeintliche Pendants aus dem digitalen Universum. Diverse Printgattungen durchlebten eine Metamorphose, andere sogar eine annähernde Reinkarnation. Ein Segen, der interessanterweise oft gerade der Digitalisierung zu verdanken ist, auch, wenn sich Printmedien mit digitalen nur selten 1:1 vergleichen lassen.

Ohne Licht kannten wir keine Dunkelheit und ohne je Sorgen erlebt zu haben, fehlte uns das Gefühl der Zuversicht. Ebenso brauchte es den Wettbewerb mit digitalen Medien für die Erkenntnis,

wie endlich der Spielraum im digitalen Marketing tatsächlich sein kann und wie unendlich im analogen.

Eine schöne Metapher für diese Endlichkeit ist der Stau auf einer Autobahn: Sie ist modern, vierspurig und die Nutzer kommen rasch von A nach B. Doch wenn diese moderne Piste alle zugleich nutzen wollen? Stop and go! Und im digitalen Marketing? Mögen die Newsfeeds beim exzessiven Scrolling noch so weit nach unten reichen: Werbeflächen in wirklich wichtigen Channels sind sogar verdammt endlich. Je mehr derselben Agenturen, dieselben Keywords für Kunden aus derselben Branche zur selben Zeit buchen, desto stärker reduziert sich der Vorteil, desto höher die Preise.

Kompendium von Inapa Deutschland

Die Papierqualität von nachhaltigen und selbst 100%igen Recyclingpapieren ist heute kaum noch von Frischfaserpapieren zu unterscheiden. Bildquelle: Inapa Deutschland.

Und Print? Wie Phoenix aus der Asche? Nicht nur, denn Print war bereits vor der dann zudem noch folgenden Zäsur im digitalen Marketing State of the Art: weil sich immer mehr Werbende keine hohen Klick- und Peripheriekosten im digitalen Marketing mehr leisten können. Besonders, wenn dann nur wenige Prozent der Besucher auf der eigenen Website konvertieren (kaufen, buchen, registrieren etc.). Doch die eigentliche Zäsur kam für weite Teile der digitalen Industrie durch die DSGVO-Verordnung, durch das Opt-in-Verfahren im E-Mail-Verkehr, durch Adblocker sowie durch massive Trackingsperren in allen großen Web-Browsern.

Keine digitalfokussierte Agentur möchte zugeben, was da ganz offen vor uns liegt:

Natürlich braucht jedes Unternehmen eine Website und nicht selten auch einen Internetshop zum Absatz von Produkten und Dienstleistungen mit all dem nützlichen ERP-Drumherum. Doch das Pathos „digital first“, dieses Meme von der generellen Überlegenheit der digitalen Gattung ist obsolet, besonders vor dem Hintergrund völlig neuer Disziplinen bei der Produktion und Distribution gedruckter Medien.

Papierknappheit begegnen

Inwieweit die derzeitige Papierknappheit, besonders auch für grafische Papiere, bestehen bleibt, ist unklar. Nicht immer, aber häufig, kann Print heutzutage intelligent personalisiert und sehr viel persönlicher distribuiert werden. Databased Printing reduziert Quantität und schafft Qualität. Das bedeutet: mehr Wirkung, weniger CO2-Belastung. Stichwort: Programmatic Printing.

Königin Papier auf der PRINT & DIGITAL CONVENTION

Parallel zu der selbstbewussten Positionierung im Wettbewerb mit digitalen Medien hat die grafische Industrie in den vergangenen 20 Jahren gleich noch die zweite große Hürde mit Verve bewältigt:

Papier hat die nachhaltige Transformation erfolgreich adaptiert!

Der teilweise Exorzismus, der gegen den umweltsündigen Dämon Papier vonseiten Marketers und Agenturen praktiziert wurde, ist mittlerweile Vergangenheit. Heute sind wir schlauer. Für die grafische Industrie, mit guten Beispielen voran Papiergroßhändler und Papierhersteller, ist Nachhaltigkeit keine Image-Phrase, sondern eine Licence to operate! Nachhaltigkeit steht realwirtschaftlich ganz weit oben auf den Prioritätenlisten der Akteure.

Hochwertig zertifizierte Nachhaltigkeit ist State of Print!

Die Ankündigungen der Aussteller und Referenten, die sich auf der PRINT & DIGITAL CONVENTION mit dem Metathema Papier beschäftigen, klingen entsprechend selbstbewusst. Die Mindsets: Zuversicht, proaktives Anbieten vieler Optionen und Innovationen. Keine Spur mehr von der reaktiven Zurückhaltung der letzten Jahre.  

Inapa, nachhaltige Papiere

Die Papierindustrie zündete in den letzten Jahren ein Feuerwerk an innovativen, nachhaltigen Innovationen. Das Bild zeigt eine Innenseite vom Inapa-Kompendium „Sustainable Publishing“, gedruckt auf verschiedenen zertifiziert nachhaltig Substraten. Bildquelle: Inapa Deutschland.

Papiergroßhändler auf der PRINT & DIGITAL CONVENTION

Ein Slogan zur Nachhaltigkeit könnte lauten:

the power of sustainable paper and print –

von uns abgeleitet aus dem ähnlich klingenden Titel „Sustainable Publishing“, ein Kompendium, herausgegeben von der Inapa Deutschland GmbH, einer der führenden Papiergroßhändler in Deutschland und Europa.

Inapa Deutschland stellt ihre Sortimente und Dienstleistungen auf der Fachmesse aus und informiert in einem Fachvortrag auf dem begleitenden Kongress. Ebenbürtige Großhändler auf der Kongressmesse sind die IGEPA group GmbH & Co. KG, eine der führenden Fachgroßhandelsgruppen in Europa, mit mehr als 50.000 Kunden aus Industrie, Handel und Gewerbe sowie Antalis SAS, ein Unternehmen, das in 53 Ländern in Europa, Asien und Südamerika tätig ist und die Geschäftsbereiche „visuelle Kommunikation“ und „Verpackungen mit Papier und Kartonagen“ präsentiert.

Daneben stellt die Metapaper GmbH & Co. KG ihre exklusiven Sortimente sowie eine spezielle Druckdienstleistung „Printfarm“ aus: ein Druckshop für innovative Druckprodukte mit Fokus auf ein ungewöhnlich weit gefächertes Papiersortiment.

„Wir zeigen nachhaltige Papier-Sortimente und Konzepte auf der der PRINT & DIGTIAL CONVENTION!“

Exemplarisch für den nachhaltigen Anspruch in der Papierindustrie fokussieren wir in diesem Beitrag auf die Inapa Deutschland – ein Großhändler, der sich selbst eine hohe Verantwortung im Umweltschutz zuschreibt: „Unser Wirken in puncto Nachhaltigkeit ist heutzutage multiperspektivisch und interdisziplinär“, sagt Silvia Wiener, Teamleiterin der rund 20-köpfigen Printmedien-Beratung. Dazu zähle, dass:

  • die Qualitäten der angebotenen Papiere konsequent geprüft werden, etwa in Bezug auf nachweisliche, glaubhafte Zertifizierungen und Produktionsmethoden,
  • die Inapa Deutschland selbst mit FSC® (FSC®-C003945) und PEFC™ (PEFC™/13-42-045) zertifiziert ist und
  • sowohl die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder als auch die lückenlose Kontrolle der gesamten Produktionsketten (Wertschöpfungsketten, Produkt-Lebenszyklen) sicherstellt:
  • in Bezug auf die Herstellung, die Lieferketten, die eigene Tätigkeit und
  • in Bezug auf die Produktverwendung bei Kunden, zum Beispiel bei Druckereien, Lieferanten und Partnern, von denen erwartet wird, sich gemäß der eigenen Umweltstandards zu verhalten.

Die eingangs erwähnte Metamorphose trifft es schon: Silvia Wiener sowie Cynthia Graffitti, Leiterin der Unternehmenskommunikation bei der Inapa Deutschland, sind authentisch leidenschaftlich! Wer die beiden Expertinnen kennenlernt, merkt schnell: Nachhaltigkeit ist hier kein Reflex, kein Marketing-Ding. Die Begeisterung ist aufrichtig – das ganze Team hat große Lust nachhaltig etwas zu bewegen. „Wir werden zunehmend zum Teil der globalen Lösung, da wir uns täglich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen“, sagt Cynthia Graffitti und spricht zugleich konkrete Optimierungspotenziale an, die in jeder Umweltbilanz auf der Agenda stehen, denn Umweltschutz ist ein niemals endender Transformations-, sprich Optimierungsprozess.  

Cynthia Graffitti, Inapa

Cynthia Graffitti, Leiterin der Unternehmenskommunikation bei der Inapa Deutschland: „Wir werden zunehmend zum Teil der globalen Lösung, da wir uns täglich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen.“ Bildquelle: Inapa Deutschland.

Das Unternehmen bietet eine große Auswahl an 100%igen Recyclingpapieren an. Zum Beispiel werden unter dem Label „enviro® Recyclingpapiere in verschiedenen Facetten, von strahlend weiß bis hin zur natürlichen Färbung, in verschiedenen Papiergewichten angeboten. Daneben sind diverse Substrate gelistet, die mit verschiedenen Zertifikaten gelabelt sind, z. B. mit:

  • Blauer Engel DE-UZ 14a, DE-UZ 72: Papier und Karton, mit einem Anteil an Altpapier zwischen 80 und 100 Prozent, u. a. als Basis für Auszeichnungen von gesamten Druckprodukten mit dem Blauen Engel DE-UZ 195.
  • EU Ecolabel für hochwertige Frischfaserpapiere.  
  • FSC/PEFC für Papiere, die aus kontrollierter Forstwirtschaft stammen oder auch
  • Cradle to Cradle, derzeit vorrangig für nachhaltige Frischfaserpapiere.

Die Kommunikation mit den Stakeholdern geht spürbar über eine stupide, wenn auch notwendige, betriebswirtschaftliche Lieferkette à la „Rohstoffe, Produktion, Marketing, Distribution, Rechnungswesen“ hinaus. Die Inapa Deutschland liefert nicht einfach nur aus, sondern fragt nach und ist neugierig geworden: „Wir pflegen Geschäftsbeziehungen zu Einkäufern, aber auch zu Agenturen, Marketers und den Rezipienten von Printprodukten, egal ob Broschüre oder Verpackung. Mit dieser Fokussierung können wir an sämtlichen Touchpoints in Summe viel lernen und hier auch unsere Expertise unmittelbar beitragen“, beschreibt Cynthia Graffitti die Praxis.

Silvia Wiener, Inapa

Silvia Wiener, Teamleiterin der rund 20-köpfigen Printmedien-Beratung: „Unser Wirken in puncto Nachhaltigkeit ist heutzutage multiperspektivisch und interdisziplinär.“ Bildquelle: Inapa Deutschland.

Diese Fokussierung bei der Kommunikation gibt es auch zum Anfassen und Blättern: Silvia Wiener wird in ihrem Vortrag am 21. Oktober um 16:15 Uhr ein von der Inapa Deutschland initiiertes Druckwerk „Sustainable Publishing“ kommentieren, ein Kompendium, das genau diese Networking-Philosophie begreifbar widerspiegelt.

„Sustainable bedeutet für uns: nachhaltig, zukunftsfähig, bestandserhaltend, umweltverträglich, wertig, wertschätzend, langlebig und sozial.

So sind die 46 Beiträge des Kompendiums entstanden und damit auch ein Leuchtturmprojekt für die Nachhaltige Medienproduktion. Mit dem Kompendium ‚Sustainable Publishing’ wollen wir die Quirligkeit aller Akteure entlang der Wertschöpfungskette abbilden. Das Werk ist ein gemeinsames Mission Statement dafür, wie Unternehmen, Agenturen und Hersteller bei der zukunftsweisenden Publikation kooperieren“, erklärt uns Silvia Wiener und weiter:

„Wir haben hier allen Instanzen viel Raum zur Darstellung gegeben. Das Kompendium ist eine multiperspektivische Publikation. In einer nachhaltigen Produktionsumgebung produziert, mit verschiedenen hochwertigen Zertifikaten ausgezeichnet und zudem ein Konglomerat verschiedener umweltgerechter, zertifizierter Substrate. Mehr geht kaum.“

Kompendium Sustainable Publishing, Inapa

Am Kompendium „Sustainable Publishing“ haben Druck- und Mediendienstleister, Kreative, Blogger, Agenturen, Redakteure und Hersteller mitgewirkt. Bildquelle: Inapa Deutschland.

Die beiden und andere Akteur:innen bei der Inapa sind hier auch über die sozialen Medien mit ihren Stakeholdern in Kontakt. Zudem werden relevante Themen im Blog #bewusstpapier ventiliert – interdisziplinär: von der Idee, über die Kreation, die Medienproduktion bis in die Bereiche Produktion, Postprint und Distribution.

Immer wieder unterstützt der Papiergroßhändler mit Bedacht gezielt nachhaltige Projekte von NGOs bzw. Nonprofit-Organisationen, die konkrete Mehrwerte im Geiste der 17 Goals der Vereinten Nationen generieren, z. B.:

German Zero 2035

Die Inapa Deutschland GmbH hat die Umweltschutz-NGO German Zero in einem Gemeinschaftsprojekt mit der Braunschweiger Druckerei oeding print GmbH unterstützt. Bildquelle: Inapa Deutschland.

Die Unterstützung der Umweltschutzorganisation German Zero e. V., deren renommierte Experten einen eigenen 550-Seiten starken Maßnahmenkatalog schon in fertige Gesetzestexte transformiert haben: Eine 124-seitige Essenz „2035“, gedruckt auf 100%igem Recyclingpapier enviro®top von Inapa Deutschland, liegt mittlerweile in jedem Berliner Abgeordnetenbüro auf dem Schreibtisch. Auch wurde das Papier für das Jubiläumsbuch „Water is life“ von Viva con Agua gestellt. Dieses internationale Netzwerk von Menschen und Organisationen setzt sich für einen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung ein.

Water is life

Von Inapa Deutschland unterstütztes Jubiläumsbuch „Water is life“ von Viva con Agua: ein internationale Netzwerk von Menschen und Organisationen, das sich für einen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung einsetzt. Bildquelle: Inapa Deutschland.

Was zeigen Sie auf der PRINT & DIGITAL CONVENTION?

„Auf unserem Messestand reflektieren wir die ganze Innovationskraft der grafischen Industrie:

Laufend werden neue Maschinen und Produktionsmethoden weiterentwickelt, der Digitaldruck bahnt sich seinen Weg, Nachhaltigkeit ist seit Jahren das Topthema und die Kreativagenturen wachsen immer wieder über sich selbst hinaus, mit teils atemberaubenden, gedruckten Konstruktionen.“

Und wie steht es mit Begreifbarem, Frau Wiener?

„Na klar, wo die Inapa Deutschland ist, da sind auch haptische Emotionen! Wir zeigen zum Beispiel unsere Recyclingmappe. So auch das angesprochene enviro®-Sortiment: matte, gestrichene sowie ungestrichene Papiere aus 100 % Altpapier, ausgezeichnet mit FSC® Recycled, EU Ecolabel und dem Blauen Engel, das wir in Flächengewichten von 70 bis 350 g/qm exklusiv anbieten.“

Mitte dieses Jahres wurde das Substrat lahnur® ins Rennen geschickt, ein Druckträger, der die bislang kaum vereinbaren Gegensätze Strapazierfähigkeit, Recyclingfähigkeit und Nachhaltigkeit in vereint, da es biologisch abbaubar ist. Daneben bringt das Inapa-Team Musterfächer für nachhaltige Digitaldruckpapiere und den „in’cube“ mit – eine thematische Fächerbox mit verschiedenen Mustern der Inapa-Eigenmarken.

Papierhersteller

Neben den Großhändlern zeigen sich auch führende Papiermühlen auf der PRINT & DIGITAL CONVENTION: Die Unternehmen Fedrigoni Deutschland GmbH, Koehler Paper SE sowie Mondi Paper Sales Deutschland GmbH zeigen ihre innovativen Substrate sowie ihre nachhaltigen Konzepte und Visionen. „Wir gehen den nachhaltigen Pfad gemeinsam mit den Papiergroßhändlern“, sagt Pressesprecher Alexander Stöckle, Head of Marketing & Communications bei der Koehler-Gruppe.

Bleiben wir bei Koehler:

Alexander Stöckle erklärt uns, dass die Kooperation mit den Großhändlern elementar ist: „Die Zusammenarbeit ist vom gemeinsamen Ziel geprägt, Papier immer noch ein Stück weit innovativer und nachhaltiger zu machen.“ Koehler Paper ist hier in einem konstruktiven Austausch mit Händlern, besonders im Bereich von Premiumprodukten (z. B. die Eco-Produkte wie Eco®Black). Es werde verstärkt mit dem Papiergroßhandel zusammengearbeitet, da die Produkte häufig auch in kleineren Mengen vom Markt abgefordert werden. „Der vom Markt gewünschte Servicelevel und die Beratungen werden vom Papiergroßhandel sehr gut erfüllt. Wir liefern den dafür notwendigen Support an den Handel.

Die Kooperation mit Papierhändlern ist heute viel mehr als die schnöde Abwicklung von Formalien.“

Bei den Standardprodukten stehe Koehler Paper vorwiegend direkt mit den Kunden im Kontakt.   

In puncto Nachhaltigkeit hat sich der Greizer Standort von Koehler Paper längst schon vom Aktenordner-Image über einen Geheimtipp bis hin zu einer Top-Adresse für umweltgerechte Substrate etabliert. In Greiz wird mittlerweile eine große Palette nachhaltiger Papiere auf Basis höchster Standards produziert:

  • Blauer Engel: Als ein Umweltzeichen für besonders umweltschonende Produkte und Dienstleistungen, getragen vom Bundesumweltministerium.
  • EU Ecolabel: Kennzeichnet Produkte und Dienstleistungen, die geringere Umweltauswirkungen haben als vergleichbare Produkte, herausgegeben von der Europäischen Kommission. Ziele sind die Senkung des Energieverbrauchs, die Reduzierung von Umweltschäden und die Minderung von Emissionen.
  • Auf Wunsch stellt das Werk auch Papier mit dem Zertifikat „FSC Recycling“ her. Forest Stewardship Council (FSC) ist ein internationales Zertifizierungssystem für eine verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung. „FSC Recycling“ steht für Produkte, die 100%ig aus Recyclingmaterial bestehen. 

Papiere, die bei Koehler Paper hergestellt werden, vermarktet der Papiergroßhandel teils über eigene Handelsmarken.

„Gerade auch im Luxusverpackungsbereich spielt die Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle, der wir mit unseren Innovationen in Greiz gerecht werden“,

sagt Udo Hollbach, Geschäftsführer bei Koehler Paper in Greiz. Die hochwertigen Recyclingpapiere, die am Greizer Standort für den Verpackungsbereich produziert werden, fokussieren immer stärker auch auf das Luxussegment.

Udo Hollbach, Koehler Paper

Udo Hollbach, Geschäftsführer bei Koehler Paper in Greiz: „Wir bringen den Luxusanspruch und die Nachhaltigkeit unter einen Hut.“ Bildquelle Koehler Paper.

Was für ein Wandel!

Das Sortiment kommt bei Herstellern gut an, die dahingehend einerseits Verpackungen in bedingungslosen Highend-Qualitäten produzieren, andererseits aber Verpackungen kaum noch ohne fundierte nachhaltige Eigenschaften vermarkten können. Koehler Paper zählt heute zu den führenden Papierherstellern in diesem Segment und rollte in den letzten Jahren eine beeindruckende Flotte nachhaltiger, innovativer Substrate aus.

„Kompromisse bei Qualität, Sicherheit und Aussehen müssen unsere Kunden nicht machen – wir bringen den Luxusanspruch und die Nachhaltigkeit unter einen Hut“, sagt Hollbach mit Stolz: „Wir zeigen, dass Recyclingpapiere und -kartons den höchsten Ansprüchen an Eleganz und Qualität gerecht werden. Wir produzieren diese Substrate aus 100 Prozent Sekundärfaserstoffen, die einerseits wahlweise mit dem Umweltzeichen Blauer Engel, EU Ecolabel und FSC ausgezeichnet sind und andererseits außerordentlich innovative Produkte sind, denken wir an die außerordentlichen Eigenschaften unserer Kartonagen, etwa durch intensive Färbungen.“

Im Rahmen der PRINT & DIGITAL CONVENTION wird Udo Hollbach zusammen mit seinem Kollegen Christoph Braun, Vertriebsleiter bei Koehler Paper, am 21. Oktober von 15:00 Uhr bis 15:30 Uhr über dieses Thema im Rahmen des Kongresses sprechen. 

Umweltrelevanz: Digital versus Print

Papier wird generell aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen. Für Papier werden zumeist Durchforstungshölzer, keine Stammhölzer, verwendet. Das Supply-Chain-Management, die Kontrollen der Lieferketten, wird laufend optimiert. Institute wie das Thünen Institut für Holzforschung werden immer häufiger beauftragt, um Herkunftszweifel auszuräumen. Außerdem ist Deutschland mittlerweile Weltmeister bei der Recyclingquote. Hinzu kommen mittlerweile viele andere Faktoren, etwa der Trend weg vom Papier als massenhaftes Wegwerf-Werbemittel, hin zu mehr personalisierten und individualisierten Produkten. Generell wird Print exklusiver und programmatischer und immer seltener massenweise verteilt. Rezipienten erreichen immer häufiger maßgeschneiderte gedruckte Informationen.

Dennoch wird dem digitalen Marketing auch bei der Nachhaltigkeit so eine diffuse Zauberkraft beigemessen. Warum? Wenn die wichtigen, umweltrelevanten Assets bei Print beachtet werden, dann ergeben sich optimale Umweltbilanzen – besonders im Vergleich mit den Peripherie-Kosten und CO2-Emissionen bei der Nutzung digitaler Medien: Denken wir an Rohstoffe für den Bau digitaler (Empfangs)geräte, die Nutzungsenergie, permanente Betriebsbereitschaft, Entsorgungskosten, häufig noch fehlende Wertstoffkreisläufe, die Gewinnung von teils seltenen Rohstoffen mit großem Energiebedarf, Transport, Arbeitsbedingungen etc.

Immer wieder wird das Unmögliche versucht, nämlich die Nachhaltigkeitsfaktoren zwischen den Mediengattungen Print und Digital unmittelbar zu vergleichen. Das muss regelmäßig scheitern, denn die jeweiligen CO2-Bilanzen hängen an unzähligen Faktoren. Darum ist die zentrale Frage:

Welche Medienformate werden miteinander verglichen?

Printprodukte bzw. die jeweiligen digitalen Pendants lassen sich grob unterteilen:

  • Verlagsprodukte wie Bücher, Magazine, Dokumentationen, Tageszeitungen,
  • Werbedrucksachen in verschiedenen Ausprägungen sowie
  • Verpackungen.

Ein Roman hat aufgrund seiner Nutzungszeit natürlich eine bessere CO2-Bilanz als ein Direktmailing – selbst wenn dieses gezielt, personalisiert bzw. individualisiert und volladressiert versendet wird. Doch so eine Werbesendung hat wiederum eine signifikant bessere Umweltbilanz als massenhaft und unadressiert verteilte Werbung und steht auch im Vergleich zur E-Mail gut da. Bei Verpackungen ist Print ohnehin alternativlos und wird dennoch immer nachhaltiger.

Nachhaltige Broschüre Sustainable Publishing

Das Kompendium von Inapa Deutschland ist sowohl inhaltlich als auch von seiner gesamten Formatierung ein durchweg nachhaltiges Medium, zertifiziert nachhaltig und gleich auf verschiedenen umweltgerechten Substraten gedruckt. Bildquelle: Inapa Deutschland.

Die Frage: „Sind gedruckte oder digitale Medien umweltfreundlicher?“,

kann also nur mit einer komplexen Nachfrage halbwegs konkret beantwortet werden, denn die Ermittlung des jeweiligen CO2-Fußabdrucks ist eine Sisyphusarbeit, die auch Attribute wie die Nutzungsbestimmung oder Fragen der Distribution einschließt. Die Rückfrage wäre grob:

Für welchen Zweck? Print für die tägliche Geschäftskommunikation, bei der gehobenen Kommunikation, also z. B. für Verlagsprodukte, als einfache Werbung oder informelle, weiterführende teilwerbliche Kommunikation? Wie soll distribuiert werden? Als Massendrucksache  (Hauswurfsendung) oder volladressiert? Mit individuellen, auf die Empfänger zugeschnittenen Inhalten? Bei welcher Druckerei soll auf welchen Maschinen produziert werden? Wie soll das Druckwerk konfiguriert sein (Veredelungen, Bindungen, Formate, Funktionen etc.) und auf welchem Substrat, mit welchen zusätzlichen Materialien gedruckt werden? Erfüllt das Druckprodukt die Kriterien staatlicher Umweltlabels? 

Umweltrelevanz: Medienwirkung, Quantität

Sind diese Fragen geklärt, bleibt ein letzter, sehr gewichtiger Faktor bei der Bewertung der Nachhaltigkeit – besonders für Bereiche, in denen sich analoge und digitale Medien direkt überschneiden, z. B. in der Werbung:

Die Wirkung!

In dem Fachbeitrag „Programmatic Printing: Hype oder Hope“ haben wir uns mit der Wirkung der Mediengattungen im Marketing auseinandergesetzt.

Wenn wirklich alle Faktoren bekannt und nachhaltig OK sind, hebelt ebendiese Wirkung, also die Rate an gewünschten Reaktionen, den Nachhaltigkeitsfaktor um ein Vielfaches.

Während sich die Rücklaufquoten bei Print stetig verbessern, verbrauchen digitale Channels zunehmend mehr CO2-Ressourcen für dieselben Effekte.  

Warum? Da Print, wie erwähnt, immer intelligenter formatiert und gezielter distribuiert wird. Dabei ist Papier zugleich größer als kleine Smartphone-Screens, haptisch und emotionalisierend und kann mittlerweile so einfach individualisiert bzw. personalisiert werden wie E-Mails, nur ganz ohne Opt-in- oder DSGVO-Stress – zudem mit mehr Platz im Briefkasten als im E-Mail-Posteingang des Empfängers.

Back to the Roots?

Die meisten Agenturen und Marketers brauchen keine Missionierung mehr –

sie sind zurück im Club of Print

und haben ihre Dienstleistungen dahingehend resettet. Für exponierte Vorhaben wird Print selbst bei klassischen Digitalagenturen immer häufiger wieder integraler Teil von Kampagnen – aus ureigenem Interesse, denn: die eigenen Kunden wollen zwar ein trendiges Marketing machen, aber vor allem auch ein wirkungsvolles! Der Wiedereintritt in die Umlaufbahn der analogen Marketingwelt fällt heutzutage auch digital fokussierten Agenturen leicht, denn ob eine personalisierte Onlinekampagne oder ein personalisiertes Direktmailing angestoßen wird, ist technisch gesehen mittlerweile fast ein- und dasselbe. Agenturen, die das Printuniversum noch von vor 15 Jahren her kennen, werden heute nicht nur ein Update, sondern ein Upgrade vorfinden, quasi

die grafische Industrie 2.0!

Eine Branche, die spezieller, agiler, individueller, hochwertiger, langlebiger und wirkungsvoller ist als je zuvor.  

Anhand der politischen Agenda, der technischen Entwicklungen sowie der besseren Wirkung von Print in vielen sich digital/analog überschneidenden Bereichen, lässt sich extrapolieren, dass sich dieser Trend im Geiste von „weniger ist mehr“ fortsetzt. Die Utopie der Druckbranche von morgen?

Qualität statt Quantität. Klasse statt Masse. Individualität: excellence & sustainable first!

Save the Date!

Nachfolgend finden Sie alle wesentlichen Daten und Fakten zur Messe:

Anfahrt:

Eingang CCD Stadthalle, Rotterdamerstraße 141, 40474 Düsseldorf, PKW – Parkplatz P5

 Öffnungszeiten:

  • Mittwoch, 20. Oktober 2021: 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr (danach Abendevent)
  • Donnerstag, 21. Oktober 2021: 9:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Tickets:

Ticketshop: https://tdm.f-mp.de/details/eintrittspreise

Preise:

  • Besuch der Messe an einem der beiden Tage, ohne Kongressticket: 28,00 Euro
  • Besuch der Messe plus Teilnahme an allen Vorträgen des Kongresses je Tag: 155,00 Euro
  • Teilnahme an den Web-Sessions je Tag: 99,00 Euro

Partner der Messe:

 https://tdm.f-mp.de/partner

Jürgen Zietlow

Jürgen Zietlow

Unternehmensberater für nachhaltige Kommunikation

Fachjournalist, Umwelt-Lobbyist | 2005 bis 2017 Chefredakteur Magazin MEDIEN | seit 2010 Analyst für nachhaltige Kommunikation, Social Monitoring/Media | Entwickler LineCore-Methode® (Recherche-/ Redaktionssystem).

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