Klimapositives Notizbuch aus Recyclingpapier

von | 2023 | Allgemein | 0 Kommentare

Bild: Titel des klimapositiven Notizbuchs der Umweltdruckerei Lokay
Im Jahr 2022 begann die Umweltdruckerei LOKAY klimapositiv zu produzieren und präsentiert nun ihr allererstes von natureOffice klimapositiv gelabeltes Druckprodukt: Das LOKAY-Notizbuch!

Seit 2007 produziert die Umweltdruckerei LOKAY klimaneutral und konnte über 90 Prozent der produktions- und energiebedingten Treibhausgase gemäß Scope 1 und 2 des Greenhouse Gas Protokolls, vermeiden. Das gelang durch ein installiertes LED-Beleuchtungssystem mit Bewegungsmeldern, durch Nutzung der Abwärme der Druckmaschinen fürs Heizen, Einsatz von Ökostrom, Verwendung ressourcenschonender Maschinen und der Umstellung des Fuhrparks auf Hybrid- und Elektroautos. Seit 2021 erfasst das Unternehmen zusätzlich systematisch Scope 3 des Greenhouse Gas Protokolls und überkompensiert seither alle Emissionen, die sich bei Produktion und Logistik noch nicht vermeiden lassen, durch Zahlungen an Klimaschutzprojekte in Höhe von 200 Prozent der angefallenen Menge.

„Unser Ehrgeiz ist es, irgendwann an jeder Stelle des Herstellungsprozesses jede Form von Treibhausgasen zu vermeiden“, sagt Druckereichef Ralf Lokay. „Solange wir das nicht schaffen, gleichen wir die verbliebenen Emissionen gleich doppelt aus. Ein Anreiz, immer weiter zu gehen. Darum sind wir ab sofort klimapositiv.“

Was bedeutet das klimapositiv-Label auf Drucksachen von LOKAY?

Mit dem Notizbuch „Gute Planeten sind schwer zu finden“, schuf LOKAY nun das erste exklusiv klimapositiv zertifizierte Druckprodukt in der Geschichte des Unternehmens überhaupt. Die nicht vermeidbaren Emissionen des Firmenstandorts sowie diejenigen, die durch das Produkt selbst verursacht wurden – z.B. bei der Herstellung des verwendeten Papiers – werden durch doppelte Zahlungen an Klimaschutzprojekte überkompensiert. Der Begriff “klimapositiv” ist nicht eindeutig definiert. Teilweise wird von Unternehmen schon damit geworben, wenn lediglich 10 Prozent der erfassten Emissionen zusätzlich doppelt ausgeglichen wurden. Bei natureOffice gilt jedoch, dass die gesamte Menge der verursachten Emissionen ausgeglichen und zusätzlich nochmal dieselbe Menge durch Förderung von Waldprojekten kompensiert wird.

Klimaneutralität als Blickfang des Marketings

Klimaneutral, oder besser klimakompensiert, und auch klimapositiv sind Begriffe, die nicht eindeutig definiert sind, sondern oft von Unternehmen nur benutzt werden, um darzustellen, dass betriebliche Treibhausgasemissionen durch finanzielle Unterstützung bestimmter, emissionsreduzierender Projekte, wie Wasser- und Windkraftwerke oder die Wiederaufforstung von Wäldern kompensiert werden. Welche klimarelevanten Maßnahmen zur CO2-Vermeidung ein Unternehmen tatsächlich im eigenen Betrieb umgesetzt hat, um dieses Label nutzen zu dürfen, wird an Endverbraucher:innen meist nur ungenügend vermittelt.

Auf Grund dieses Mangels war es der FIFA möglich, das WM-Turnier in Katar als erstes beispielgebendes „klimaneutrales“ Großereignis der Geschichte zu vermarkten.

Die irreführende Behauptung, die diese FIFA-Marketingstrategie damit der Welt vermittelte, wurde von der Umweltorganisation Carbon Market Watch (unabhängiges Forschungskollektiv für Klimawandel und Klimapolitik) nun fundiert überprüft und liefert eine völlig andere Bewertung der tatsächlichen Fakten.

3.8 Millionen Tonnen CO2 hat dieses WM-Turnier bisher emittiert, wovon nur 200.000 Tonnen CO2 kompensiert wurden. Noch dazu handelte es sich laut Carbon Market Watch dabei um Kompensationszertifikate von geringer Qualität, die zudem von einer von Katar selbst gegründeten Organisation vergeben wurden, und die keinem international anerkannten, unabhängigen Standard entsprachen, wie ihn das Greenhouse Gas Protokoll für glaubwürdig geprüfte Kompensationszertifikate fordert. Deshalb wurde von europäischen Umweltschutzverbänden sowie der Klima-Allianz-Schweiz gegen FIFA-Boss Gianni Infantino ein Verfahren wegen Klima-Greenwashing und irreführender Werbung zur Klimaneutralität eingeleitet.

Bei LOKAY ist Klimapositivität mehr als ein trendiger Marketingslogan

Um sich tatsächlich glaubwürdig klimapositiv vermarkten zu können, muss ein Unternehmen im Vorfeld seine Produktionsprozesse gezielt und nachweislich auf Klimaneutralität umstellen. Hierzu empfiehlt das Greenhouse Gas Protokoll, eine transnationale Standardreihe zur Bilanzierung von Treibhausgasemissionen sowie zum dazugehörigen Berichtswesen für Unternehmen und zunehmend auch für den öffentlichen Bereich, diverse Maßnahmen, die Unternehmen oder Organisationen umsetzen sollen, um die in Sope 1, 2 und 3 definierten Kriterien klimaschädlicher industrieller Produktion, wie etwa fossile Energie, klimaschädliche Produktionsstoffe und -prozesse zu vermeiden oder zu minimieren. Dadurch werden alle vom Unternehmen erzeugten CO2-Emissionen gesenkt. Für alle nicht vermeidbaren Emissionen kann das Unternehmen zusätzlich Kompensationszertifikate erwerben, um Projekte zu unterstützen, die dabei helfen, Klimaschäden auszugleichen.

Seit mehr als zwei Jahrzehnten hat die Umweltdruckerei LOKAY so gut wie alle klimarelevanten Produktionsprozesse und Produkte nachhaltig gestaltet. Seit 2021 erfasst das Unternehmen zusätzlich systematisch Scope 3 und kompensiert in Höhe von 200 Prozent die dort anfallenden CO2-Emissionen. Alle Produkte werden mit 100 Prozent Ökostrom hergestellt, mit mineralölfreien, pflanzenbasierten Farben sowie alkoholfrei bedruckt. Auf Wunsch werden sie mit dem Label Blauer Engel DE-UZ 195 zertifiziert, dem weltweit höchsten Standard für umweltbewusste Druckprodukte und im komplett ökologisch sanierten und EMAS-zertifizierten Betrieb gefertigt.

Im Gegensatz zur FIFA, veröffentlich LOKAY jährlich in einer von unabhängigen Gutachtern geprüften Umwelterklärung alle betrieblichen Maßnahmen und Ergebnisse zur Senkung seiner standortgebundenen Treibhausgasemissionen und darf sich daher für die Öffentlichkeit nachvollziehbar und glaubwürdig als klimapositives Unternehmen vermarkten. Die nicht vermeidbaren CO2-Emissionen werden zusätzlich mit Zertifikaten des Gold-Standards kompensiert.

Das Notizbuch von LOKAY ist ein real klimapositives Druckprodukt!

Die angefallenen Emissionen, die für die Herstellung des Projekts berechnet wurden, werden von LOKAY für das Notizbuch zur Kompensation durch Klimaschutzprojekte mit 200 Prozent der angefallenen Menge CO2 doppelt ausgewiesen und in entsprechender Höhe auch finanziell gefördert. Über die URL auf dem Siegel können Kund:innen genau sehen, welche Projekte das sind. Wie alle Druckprodukte des Unternehmens ist es mit dem Zertifikat Blauer Engel DE-UZ 195 ausgezeichnet.

Titel und Inhaltseiten aus CoffeeCup-Papier, Bildquelle: Umweltdruckerei Lokay

Da Papier der wichtigste Hebel in Sachen Nachhaltigkeit bei der Druckproduktion ist, entschied sich LOKAY hier für das CoffeeCup-Paper, ein haptisch schönes Upcycling-Papier, das aus Einweg-Togo-Bechern hergestellt wird.

„Wir sind viel mehr stolz darauf, dass wir einen umfassenden Aufwand an Nerven und Zeit investiert haben, um unser Notizbuch so nachhaltig wie möglich zu gestalten, als darauf, unser klimapositiv-Label bezahlt und auf das Produkt gedruckt zu haben. Es waren z.B. mehrere Muster, Überredungskunst und Absprachen mit Buchbinder und Lieferpartnern nötig, bis wir auch diese spezielle Umschlagsart in Recyclingqualität und gleichzeitig langlebig hinbekommen haben. Was dann nur noch fehlte: die Freigabe durch die RAL als zertifiziertes Produkt nach dem Blauen Engel. Klimapositiv kann Jeder und Jede. Worauf wir wirklich stolz sind, ist das, was dem vorausgegangen ist: Unsere jahrzehntelange Klimastrategie – quasi die Extrameile, die wir gehen!“ Ralf Lokay

LOKAY Notizbuch – die drucktechnischen Details

  • Auflage: vorab stark limitierte Auflage von 500 Ex als besonders hochwertiges Kundenpräsent
  • Umfang: 160 Seiten Inhalt
  • Format: 16,5 x 23,5 cm
  • Papier Buchdecke: CoffeeCup-Paper 120g/m² Recycling
  • Papier Vor- und Nachsatz: CoffeeCup-Paper 120g/m² Recycling
  • Papier Inhalt: CoffeeCup-Paper 100g/m² Recycling
  • Ausstattung: Fadenheftung, runder Rücken, Abgerundete Ecken, Gummiband
  • Zertifizierungen: Blauer Engel, Klimapositiv
  • Cover-Illustration: Stephanie Wiehle
Guido Rochus Schmidt

Guido Rochus Schmidt

Autor, Umweltexperte, Fachtexter

Guido Rochus Schmidt war von 1979 bis 2013 Geschäftsführer der Ulenspiegel Druck GmbH, einer der bis heute nachhaltigsten Medien- und Druckdienstleister in Europa, bereits seit 1999 nach Verordnung der Europäischen Union mit EMAS zertifiziert. Als Umweltexperte betreute er von 1999 bis 2017 die ökologische Fortentwicklung des Unternehmens.

Seit 2017 berät der Experte Unternehmen bei allen Fragen der Nachhaltigen Medienproduktion.

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