Affinity Publisher beta ist raus
Der größte Wettbewerber von Adobe dürfte die Serif (Europe) Limited mit Sitz in England sein. Besonders in Bezug auf Adobes Trio Photoshop, Illustrator und InDesign, ist Serifs Affinity-Flotte deutlich günstiger, vergleichbar leistungsstark und hat viel weniger Appetit auf den Arbeitsspeicher.
Von vielen Kreativen langersehnt, wurde heute der Affinity Publisher als BETA-Version vorgestellt und komplettiert die Flotte Affinity Designer und -Photo zu einem mächtigen Trio.
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Die Diskussion, wie viel Adobe tatsächlich nötig ist, um im Umfeld professioneller Grafik-Dienstleistungen mithalten zu können, wird bereits seit der Einführung von Adobes Creative Cloud vor einigen Jahren geführt. Vielen Agenturen und Kreativen ist die Strategie des Softwareriesen sauer aufgestoßen, statt der Kaufversion (z. B. Adobe Suite) ein Abo-System einzuführen, das auch als Software-as-a-Service bezeichnet wird.
Adobes Software-as-a-Service
bietet vielen Nutzern wenig echten Service
Selbst professionelle Agenturen haben sich in Foren und den sozialen Medien immer wieder verärgert über die neue Strategie von Adobe gezeigt. Tatsächlich funktionierten Adobes Softwares viele Jahre problemlos auch als Suite-Kaufversionen. Individualisierungen oder Anpassungen, so wie sie bei anderen Softwares teilweise unabdingbar sind, wurden und werden von den allermeisten Usern bei Adobe in der Intensität auch gar nicht benötigt, indirekt aber mitbezahlt.
Trotz des Mietmodells, hat Adobe auch seinen Basis-Service aus Sicht vieler Nutzer nicht spürbar verbessert.
Services, die Kunden z. B. von Softwarehäusern z. B. für Web-to-Publish-Systeme häufiger nutzen und dafür eher bereit sind, regelmäßig zu zahlen.
Adobe gelang diese Nähe zum Großteil der Kunden nicht. Statt Service, bislang eher zermürbende Warteschleifen, wenn wirklich einmal Probleme aufgetaucht sind. Oder mangelnde Expertise der Supporter, wie ebenfalls immer wieder in diversen Foren bemängelt wurde.
Affinity schließt
eine ziemlich große Lücke
Scheinbar hat das Entwicklerteam von Affinity die Kritik vieler Adobe-Nutzer angespornt, alternative Software-Produkte zu entwickeln, um die wohl bekanntesten Adobe-Softwares Photoshop, Illustrator und InDesign direkt anzugreifen, die bis dato quasi mehr oder weniger ohne Wettbewerb galten.
So entstanden die Programme Affility Photo, Affinity Designer und jetzt, ganz neu, Affinity Publisher, als Alternative für Adobes InDesign. Die gab es so bisher nicht in dieser Qualität, auch nicht also Open-Source-Applikationen.
Einzig ein deutsches Softwarehaus,
die Viva Vertrieb GmbH aus Koblenz, hat mit dem erfahren Player in der Branche, Andreas Krings und dem System VivaDesigner eine besonders für den High-End-Bereich optimal funktionierende Alternative für Adobes InDesign geschaffen. Besonders mit Fokus auf kreative Workflows kann VivaDesigner mit einer Fülle von Funktionen überzeugen, die bei Adobe bislang nur sehr komplex und damit teurer zu haben waren – teilweise auch gar nicht.
Serif ist eine echte Alternative
für Adobes bekanntesten Softwares
Zurück zu Affinity: Auch das Entwicklerteam von Serif landeten schon mit den bereits verfügbaren Anwendungen Affinity Photo und Affinity Designer einen echten Coup gegen Adobes Alleinstellung. Für jeweils circa 50,00 Euro einmalig (!), statt 30,00 bis 50,00 Euro jeden Monat aufs Neue, präsentierte Serif Softwares, die für einen Großteil auch der professionellen Anwender völlig ausreichend sein dürften. Inwieweit das auch für professionelle Medienproduzenten gilt, wird auch von den weiteren Features abhängen, die der Softwarekonzern schon angekündigt hat.
Die Tests haben uns überzeugt
Affinitys Programme sind mit Adobes Pendants kompatibel. Sehr angenehm: Die Systeme verbrauchen deutlich weniger Speicherplatz und Arbeitsspeicher. Wir testen die beiden bestehenden Programme Affinity Photo und Affinity Designer bereits seit Anfang 2018. Mittlerweile konnten wir Adobes Softwares dahingehend vollständig substituieren und fanden viele Funktionen und charmante Raffinessen im Bereich des User-Interfaces, die wir nicht wieder missen wollen und die Abode so auch nicht anbietet.
Heute hat Serif Ltd. nun die Verfügbarkeit des viel erwarteten Affinity Publishers angekündigt. Die Software kann ab sofort in der Beta-Entwicklungsstufe kostenlos via Download von Interessierten getestet werden.
Affinity Publisher wurde als eine professionelle Desktop-Publishing-Anwendung für Mac OS und Windows 7 und höher entwickelt. Dazu stehen schon jetzt eine Vielzahl von Video-Tutorials zur Verfügung. Zudem gibt Affinity zur Veröffentlichung der neuen Version einige Hinweise bekannt:
„Von den ersten Tag der Entwicklung war unsere Absicht mit der Affinity-Reihe, ein unübertroffenes Trio von schlanken, supermodernen Apps zu entwickeln, die auf neuesten Technologie basieren. Das Besondere ist, dass unsere Systeme Affinity-Photo, -Designer und -Publisher ultraschnell, mit atemberaubender Power funktionieren und nicht durch häufig gar nicht benötigte Funktionen gebremst werden.
Wir sind immer noch ein paar Monate von der fix und fertigen Verkaufsversion entfernt, aber wir würden uns freuen, wenn Sie unseren Publisher ausprobieren und uns Ihre Meinung mitteilen“, so die Entwickler und weiter:
- „Diese Version ist Beta. Es wird Bugs und Bereiche der App geben, die noch nicht komplett fertig sind.
- Wir empfehlen jetzt noch nicht, die Beta-Version für wichtige Produktionsarbeiten zu verwenden.
- Dies ist die erste Version. Soweit aus Ihrer Sicht Funktionen fehlen, lassen Sie es uns wissen.
- Wie bei unseren anderen Apps Photo und Design können Sie mit vielen kostenlosen Updates rechnen.
- Auf der Publisher wird zunehmend mit den anderen Apps verbunden, so dass ein kompatibles System entsteht (siehe Persona-Buttons!)
- Allerdings müssen wir dazu erst ein Update auf Photo und Designer durchführen, bevor dies funktioniert – dieses Update werden wir rechtzeitig bekanntgeben“, fassen die Entwickler des Status zusammen.
Wettbewerb belebt das Geschäft
Verschiedene Softwareriesen haben in puncto Service bisher wahrlich nicht geglänzt und Kunden oft im Regen stehen lassen. Obwohl das Geld für besseren Support sicher nicht das Problem wäre. So sind es wie immer gerade neue, innovative Anbieter, und bekannterweise viele kleinere Softwaredienstleister in Deutschland, bei denen ein real guter Draht zu Experten tatschlich überzeugend funktioniert.
Auch Affinity ruft auf: „Eure Rückmeldungen, Bugreports oder Vorschläge postet doch bitte auf unserem Forum oder sprecht uns direkt an.“
Am Ende profitieren die Kunden
Im Gegensatz zu Affinity, packt Adobe immer mehr Programme in die verschiedene Creative Cloud-Pakete, die viele User gar nicht verwenden möchten. Die Automationen mit der die Software im hohen Gigabyte-Bereich, mit ihrem ständig wachsenden Hunger an Arbeitsspeicher expandiert, war vielen Anwendern zu viel – mögen die Ideen auch noch so innovativ sein.
Immerhin hat Adobe seine Preise mittlerweile angepasst und bietet die gigantisch gewachsene Softwareflotte jetzt rund 40 Prozent günstiger an. Ob das Versprechen, mehr Service zu leisten und näher am Kunden zu agieren, wirklich funktioniert, wird sich in der Zukunft zeigen.